Franz Beckenbauer ist am 7. Januar gestorben. Die Anteilnahme in ganz Deutschland war groß. Foto: IMAGO/Manfred Segerer/IMAGO/Manfred Segerer

Die Nachricht vom Tod von Franz Beckenbauer war für viele Fußballfans – auch für diejenigen, die es nicht mit dem FC Bayern halten – ein Schock. In der Allianz Arena wird dem „Kaiser“ nun gedacht.

Der Bundeskanzler kommt, der Präsident sowieso – und auch Boris Becker hat sich angekündigt. Am Freitag nehmen zahlreiche Weggefährten, prominente Gäste und Fans in München Abschied von Franz Beckenbauer. Die Gedenkfeier in der Allianz Arena soll ein letztes emotionales Hurra auf den „unvergesslichen“ Kaiser werden.

Der FC Bayern, so heißt es auf der Vereins-Website, will einen „besonderen, emotionalen Rahmen“ schaffen, um Beckenbauer im eigenen Stadion zu verabschieden. Schließlich, das betonte auch der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in den vergangenen Tagen zuhauf, würde es die Allianz Arena ohne die Klub-Ikone gar nicht geben. Über eine Umbenennung wird längst diskutiert.

Beckenbauer wurde 78 Jahre alt

Am 7. Januar war Beckenbauer im Alter von 78 Jahren gestorben, am vergangenen Freitag wurde er auf dem Münchner Friedhof Perlacher Forst im engsten Familienkreis beigesetzt. Der Trauerfeier in München-Fröttmaning könnten nun bis zu 75.000 Menschen beiwohnen, seit dem vergangenen Freitag sind Einlasskarten kostenlos für jeden Fan zu haben. 

Der FC Bayern kündigte einen „Festakt“ an, „mit Reden von Weggefährten und Würdenträgern sowie musikalischen Beiträgen im Kreise der Bayern-Familie und allen, die Beckenbauer über die Jahrzehnte bewegt hat: als Spieler, Trainer, Präsident und einzigartige Persönlichkeit.“ 

Den größten Teil der geladenen Gäste machen zweifelsohne Beckenbauers Freunde und Wegbegleiter aus. Von den Weltmeistern von 1974 werden neben Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß unter anderem Günter Netzer und Wolfgang Overath vor Ort sein, auch Lothar Matthäus, Rudi Völler, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger haben sich angekündigt. Aus dem Trainer-Bereich kommen unter anderem Otto Rehhagel, Hansi Flick und Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Auch die Profimannschaften des FCB nehmen Teil

Neben anderen Sportstars wie Tennis-Ikone Becker oder dem ehemaligen Skirennfahrer Christian Neureuther haben sich auch Delegationen aus dem Ausland angekündigt. So werden etwa die beiden spanischen Top-Klubs Real Madrid und FC Barcelona mit Vertretern vor Ort sein.

Auch die beiden aktuellen Profi-Mannschaften des FC Bayern nehmen an der Trauerfeier teil. Die Männer sind aktuell noch im Trainingslager in Portugal, am Donnerstag reist die Mannschaft von Thomas Tuchel zurück nach München. Der Abschied von Beckenbauer wird „sehr emotional werden“, hatte der Bayern-Trainer zuletzt betont. Die Dimension seines Lebenswerks werde man dann nochmal „am eigenen Leib spüren. Auch die, die noch weniger direkten Bezug zu ihm haben“.

Wo wird die Trauerfeier übertragen?

Reden sind geplant von Bayern-Präsident Herbert Hainer, Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier soll eine Ansprache halten, bei Kanzler Olaf Scholz sei laut Informationen der Süddeutschen Zeitung die Sorge vor Pfiffen groß gewesen. Das Kanzleramt betonte allerdings, eine Rede von Scholz sei nie geplant gewesen.

Die ARD und andere TV-Sender zeigen die Veranstaltung ab 15.00 Uhr live - spätestens hier zeigt sich die außergewöhnliche Bedeutung Beckenbauers: Um die Übertragung möglich zu machen, wurde das Weltcup-Rennen der Biathletinnen in Antholz mal eben auf 13.30 Uhr vorgezogen.