Sogar die Kleinsten sind mit Eifer dabei. Foto: Simon Granville

Islamische Ahmadiyya-Gemeinde organisiert Spendenlauf für den guten Zweck. Dabei kann man schon mal in Jeans und Shirt losrennen.

Gemeinsam laufen für einen guten Zweck, das ermöglichte die islamische Gemeinde Ahmadiyya an diesem Wochenende im Leoberger Stadtpark. Ob Rennen, Gehen, Walken – jede Art der Fortbewegung ist dabei erlaubt unter dem Motto „Laufen, Begegnen, Helfen“.

Dabei kommt es nicht auf einen modischen Sportdress an, Dabeisein ist alles, und so laufen die meisten der 87 Teilnehmer in Jeans und Hemden los. Eine kleine Runde steht für die Kinder auf dem Programm, die Männergruppe geht auf die Fünf-Kilometerstrecke. Da sich die Frauen der Ahmadiyya traditionell in der Öffentlichkeit von den Männern trennen, machen sie gemeinsam eine gemütliche Damenrunde durch den Stadtpark.

Mehr als 800 Euro erlaufen

Im Hauptlauf der Herren mit dabei sind auch Elisabeth Kolofon von der Lebenshilfe und Susanne Hacket, die Leiterin des Clara Grunwald Kindergartens, an deren Einrichtungen in diesem Jahr je 550 Euro gespendet werden. Außerdem wird die Hilfsorganisation Humanity First mit einer Spende in Höhe von 350 Euro bedacht.

Den Startschuss für die Spendenläufe gibt der Imam der im Jehr 2008 in Weil der Stadt errichteten Qamar Moschee, Nooruddin Ashraf. 1889 in Indien gegründet, stellt die aus Pakistan stammende Glaubensgemeinschaft Ahmadiyya weltweit die größte Gemeinschaft unter den organisierten Muslimen dar. Die Gemeinschaft vertritt nach eigenen Angaben einen toleranten Reform-Islam und wird dafür in Pakistan und anderen islamischen Ländern verfolgt. Die Gemeinde tritt für die ursprünglichen Werte des Islam ein, wie Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen, Gerechtigkeit, Trennung von Religion und Staat, Beendigung gewalttätiger Aktionen im Namen der Religion sowie die Menschenrechte, wie sie im Koran festgelegt worden sind.

„Liebe für alle, Hass für keinen“

Gesellschaftliches Engagement und Spendenbereitschaft nicht nur für Muslime gehört ebenfalls zum Glaubensverständnis. Und so prangt auf den grünen Laufwesten der Teilnehmer das Credo der Ahmadiyyas „Liebe für alle, Hass für keinen“, Worte, die für einen friedlichen Islam und die Integration stehen.