Das Wengertfest Foto: avanti

Der Landwirtschaftliche Ortsvereins hat eine große Zahl an Besuchern auf dem Lemberg begrüßen dürfen.

Affalterbach - Der Sonntag wirkt wie frisch gewaschen. Vergessen ist der Regen am Tag davor und die Sonne lacht vom Himmel. Ein Grund für viele Menschen ins Freie zu gehen und dabei das Angebot beim Wengertfest des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Affalterbach auf dem Lemberg wahrzunehmen. Die zupackenden Mitglieder haben alle Hände voll zu tun, denn von 11 Uhr an scheint der Besucherstrom nicht abzureißen. Vielleicht liegt das auch am Wengerter-Rollbraten, den sich zahlreiche Gäste munden lassen. Zumindest die, die sich geduldig vor der Kasse und dann noch einmal in der langen Warteschlange beim Fleisch angestellt hatten.

An der Ausgabestelle angekommen, schneidet Fritz Geismeier zwei große Scheiben ab und legt sie neben den glänzend-geschmeidigen Kartoffelsalat. Wie ein Baby hat er das gerollten Fleischeben noch zärtlich aus der Box genommen.

„Noch Soße drauf?“, fragt Lisa Gunßer freundlich und teilt die duftende Flüssigkeit aus. Rasch dezimiert sich das Bratenstück vor den Augen der Gäste. Bereits seit neun Jahren bereitet der Metzger das Gericht extra fürs Wengertfest zu. „Es ist unser Markenzeichen geworden“, erklärt Thomas Häussermann, der seit sechs Jahren erster Vorsitzender ist. Lange vor seiner Zeit hatten die Vereinsmitglieder zusammen mit den Landfrauen das Backhausfest veranstaltet. Doch die Nachfrage wurde irgendwann so groß und gleichzeitig fehlten Helfer, dass es mit dem Backhausfest ein Ende hatte. Rund 10 Jahre geschah daraufhin nichts in puncto Festivität. Erst 2009 hat man sich an ein neues Projekt gewagt, allein.

Seither stemmen die rund 40 Mitglieder das beliebte Fest in den Weinbergen. In zwei Schichten tagsüber. Den Aufbau managen 15 Leute und zwei braucht die Nacht, damit niemand Unfug an den Aufbauten macht. Und auch der Sonntag wird für die fleißigen Helfer lang werden. „Ich rechne mit 24 Uhr, bis alles aufgeräumt ist“, schätzt Häussermann und freut sich am großen Zuspruch der Leute.

Diese sitzen am oberen Lembergweg und genießen – neben dem Essen und einer leckeren Kuchenvielfalt – einen der schönsten Ausblicke der Region. Flankiert von Reben, die voller prall-blauer Trauben hängen. Eine Seltenheit, denn „normalerweise sind am Fest die Trauben noch nicht so weit“, weiß Herbert Pfahler, der die Funktion des Kassiers im Verein hat. Dank sei dem heißen Sommer.

Und dieses Jahr hatte der Veranstalter doppelt Glück mit dem Wetter. Bei der Veranstaltung, die traditionell am letzten August-Sonntag stattfindet, sei es nämlich auch schon kühl und regnerisch gewesen. „Doch wir haben auch ein spezielles, treues Publikum – das kommt immer“, weiß Pfahler. Die hoffnungsfrohe Wetterprognose hat zudem bewirkt, dass „wir extra ein bisschen mehr im Angebot haben“.

Das gilt auch für die Viertelesschlotzer. Mit 13 verschiedenen Weinen von den Marbacher Winzern, die ihren Weinwagen mitgebracht haben, ist so ziemlich für jeden Geschmack etwas dabei. Auch zwei Sorten Secco, den besonders die Damen lieben.