Peter Simonischek, Sinead O’Connor und Tina Turner: Von ihnen mussten wir uns 2023 verabschieden. Foto: /IMAGO/Julie Edwards / Avalon; IMAGO/Marilla Sicilia; IMAGO/Woilhelm Mierendorf;

Im Jahr 2023 musste sich die Welt von vielen bekannten Persönlichkeiten wie Tatjana Patitz, Tina Turner oder Sinéad O’Connor verabschieden. Wir gedenken der Prominenten, die 2023 verstorben sind.

Auch im Jahr 2023 mussten wir uns von beliebten und prominenten Persönlichkeiten verabschieden. Hier erinnern wir an sie:

Rosi Mittermaier († 4. Januar, 72 Jahre )

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Am 4. Januar verstarb die erfolgreiche Skifahrerin im Alter von 72 Jahren nach schwerer Krankheit. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck verzauberte „Gold-Rosi“ mit ihren Erfolgen ganz Deutschland: sie gewann Gold in der Abfahrt und im Slalom, zudem Silber im Riesenslalom. Zudem holte sie 1976 den Sieg im Gesamtweltcup. Auch nach ihrem Karriereende blieb Mittermaier populär und als Werbeträgerin, Sportbotschafterin sowie Sachbuchautorin gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Neureuther in den Medien präsent. Bekannt war Rosi Mittermaier auch für ihr soziales Engagement: Sie war Schirmherrin der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund.

König Konstantin II. († 10. Januar, 82 Jahre )

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Griechenlands früherer König Konstantin II. ist am 10. Januar im Alter von 82 Jahren in Athen gestorben. Nach Hirnschlägen und einer schweren Lungenentzündung hatte sich sein Gesundheitszustand vor seinem Tod immer weiter verschlechtert. Konstantin II. war der letzte König des Landes.

Jeff Beck († 10. Januar, 78 Jahre )

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Der britische Gitarrist Jeff Beck starb am 10. Januar mit 78 Jahren an bakterieller Meningitis. Beck galt als einer der einflussreichsten Gitarristen der Geschichte. Der 1944 in einem Vorort von London geborene Beck spielte mit den prominentesten Musikern zusammen, darunter Rod Stewart, Mick Jagger, Roger Waters, Brian May, Paul Rodgers, Stevie Wonder und Tina Turner. Er wurde zweimal in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen, einmal für seine Leistungen mit den „Yardbirds“ und dann als Solist. Er erhielt acht Grammys.

Tatjana Patitz († 11. Januar, 56 Jahre )

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Das Model Tatjana Patitz erlag am 11. Januar im US-Bundesstaat Kalifornien einem Brustkrebsleiden. Sie wurde nur 56 Jahre alt. Gemeinsam mit Kolleginnen wie Cindy Crawford, Naomi Campbell oder Kate Moss gehörte Patitz zu den erfolgreichsten Supermodels der 80er und 90er Jahre. Sie war im Alter von 17 Jahren vom Star-Modefotografen Peter Lindbergh entdeckt worden und zierte die Titelseiten zahlreicher Modemagazine. Außerdem war sie in dem berühmten Musikvideo von George Michael zu dessen Hit „Freedom“ zu sehen und im Film „Die Wiege der Sonne“ mit Sean Connery.

Lisa Marie Presley († 12. Januar, 54 Jahre)

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Lisa Marie Presley starb am 12. Januar im Alter von nur 54 Jahren an einem Herzstillstand. Sie war das einzige Kind von Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley und seiner Frau Priscilla. Sie veröffentlichte als Sängerin drei Alben. Außerdem brachte sie ihre anderthalbjährige Ehe mit Michael Jackson und eine nur drei Monate währende Ehe mit US-Schauspieler Nicolas Cage in die Schlagzeilen. Wie erst später bekannt wurde, starb die Sängerin an den Folgen einer gewichtsreduzierenden Operation. Der Eingriff lag zwar bereits ein Jahr zurück, in dessen Folge hatte sich jedoch Narbengewebe gebildet, das zu einem Dünndarmverschluss geführt hatte.

Julian Sands († 13. Januar, 65 Jahre )

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Der britische Schauspieler Julian Sands war am 13. Januar zu einem Ausflug in die Gegend um den Mount Baldy nordöstlich von Los Angeles aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Es dauerte mehr als fünf Monate, bis seine Leiche gefunden werden konnte. Er wurde 65 Jahre alt. Der Schauspieler hatte 1985 mit der oscargekrönten Romanverfilmung „Zimmer mit Aussicht“ seinen großen Durchbruch. Andere bekannte Filme sind das Drama „Killing Fields – Schreiendes Land“ aus dem Jahr 1984, „Leaving Las Vegas“ aus dem Jahr 1995 an der Seite von Nicolas Cage und „Ocean’s 13“ mit Brad Pitt und George Clooney aus dem Jahr 2007.

Gina Lollobrigida († 16. Januar, 95 Jahre )

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Die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida starb am 16. Januar im Alter von 95 Jahren. Sie zählte neben Sophia Loren, Claudia Cardinale und Monica Vitti zu den großen Filmikonen Italiens. International bekannt wurde sie mit Filmen wie „Fanfan, der Husar“ und „Die Schönen der Nacht“ (beide 1952). 1956 war sie in „Notre Dame de Paris“ an der Seite von Anthony Quinn zu sehen. In den 70er Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück und arbeitete erfolgreich als Fotografin und Bildhauerin.

David Crosby († 18. Januar, 81 Jahre )

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Der amerikanische Singer-Songwriter David Crosby ist am 18. Januar im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit gestorben. In den 1960er-Jahren war Crosby zunächst Gründungsmitglied der Band „The Byrds“, mit der er den Hit „Mr. Tambourine Man“ aufnahm. 1968 gründete er die Gruppe „Crosby, Stills and Nash“, die einen legendären Auftritt beim Musikfestival in Woodstock hatte und für Hits wie „Marrakesh Express“ bekannt ist. In den 1980er-Jahren geriet Crosbys Karriere durch seine massiven Drogenprobleme zunehmend ins Stocken. Für seine künstlerischen Leistungen wurde er zwei Mal in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen.

Paco Rabanne († 3. Februar, 88 Jahre )

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Der spanische Modeschöpfer Paco Rabanne, der mit bürgerlichem Name Francesco Rabaneda Cuervo hieß, starb am 3. Februar im Alter von 88 Jahren. Rabannes Karriere startete in den 60er-Jahren mit extrentrischer, futuristischer Mode. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1968 mit Kostümen für den Science-Fiction-Film „Barbarella“. Seine Parfum-Kreationen wie „1 Million“ und „Invictus“ waren ebenfalls erfolgreich.

Tony Marshall († 3. Februar, 85 Jahre )

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Der Sänger Tony Marshall starb am 3. Februar im Alter von 85 Jahren. Marshall war als Schlagersänger erfolgreich, hatte aber auch ein Staatsexamen als Opernsänger. Er beherrschte neben Klavier und Geige vier weitere Instrumente und sang in acht Sprachen.

Raquel Welch († 15. Februar, 82 Jahre )

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Die US-Schauspielerin Raquel Welch starb am 15. Februar im Alter von 82 Jahren. Ihren Durchbruch feierte sie 1966 in dem Steinzeit-Hit „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“ – vor allem dank ihres knappen Fell-Bikinis. Als Höhlenmädchen Loana wurde die damals 26-Jährige über Nacht zum Sexsymbol. Welch drehte mit Größen wie James Stewart (“Bandolero“), Frank Sinatra (“Lady in Cement“), John Huston (“Myra Breckinridge“) und Burt Reynolds (“Auf leisen Sohlen kommt der Tod“). Sie war viermal verheiratet, wurde viermal geschieden und hat zwei Kinder.

Tim Lobinger († 16. Februar, 50 Jahre )

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Der frühere Stabhochspringer Tim Lobinger starb am 16. Februar im Alter von 50 Jahren. Er kämpfte sechs Jahre lang gegen Blutkrebs. Nach Chemotherapien, Stammzellspenden und einem kurzzeitigen Leberversagen im Sommer 2018 galt er wieder als gesund. Doch 2022 kam die Krankheit zurück. Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabartist, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Er hinterlässt drei Kinder.

Nadja Tiller († 21. Februar, 93 Jahre )

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Die österreichische Schauspielerin Nadja Tiller starb am 21. Februar im Alter von 93 Jahren. Ihren internationalen Durchbruch schaffte sie 1958 mit ihrer Rolle als Edelhure in dem Film „Das Mädchen Rosemarie“. Nadja Tiller spielte in mehr als 120 Filmen und Serien mit. Unter anderem drehte sie an der Seite von Weltstars wie Yul Brynner, Mario Adorf, Robert Mitchum oder Jean-Paul Belmondo. Tiller war 56 Jahre, bis zu dessen Tod, mit dem deutschen Schauspieler Walter Giller (1927-2011) verheiratet. Die beiden hatten zwei gemeinsame Kinder.

Heinz Baumann († 4. März, 95 Jahre )

Foto: dpa/Marc Tirl

Heinz Baumann ist am 4. März im Alter von 95 Jahren gestorben. Der Schauspieler war vor allem aus der ARD-Krimiserie „Adelheid und ihre Mörder“ und der ZDF-Produktion „Soko 5113“ bekannt. Mit der Komikerin Beatrice Richter bekam Baumann 1978 eine Tochter, Judith Richter, die ebenfalls Schauspielerin wurde.

Robert Gallinowski († 28. März, 53 Jahre )

Foto: dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert

Der Schauspieler Robert Gallinowski starb am 28. März überraschend im Alter von 53 Jahren. Er war vor allem durch seine Auftritte in Fernsehreihen wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Kommissar Stolberg“ und „Der Alte“ bekannt. Außerdem war er in der Netflix-Serie „Kleo“ zu sehen. Insgesamt hatte er seit Mitte der 1990er Jahre mehr als 70 Rollen in Film und Fernsehen.

Maria Sebaldt († 4. April, 92 Jahre )

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Die Schauspielerin Maria Sebaldt starb am 4. April im Alter von 92 Jahren. In den 80er-Jahren wurde sie durch die Serie „Ich heirate eine Familie“ als Freundin von Thekla Carola Wieds Figur Angelika bekannt. In der Vorabendserie „Die Wicherts von nebenan“ wirkte sie ebenfalls mit. In zahlreichen Krimiserien spielte sie mit, darunter „Derrick“, „Der Kommissar“ und „Der Alte“. Weitere Rollen hatte sie etwa in „Charleys Tante“ oder „Das schwarze Schaf“ sowie in „Die Buddenbrooks“.

Mary Quant († 13. April, 93 Jahre )

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Die Modedesignerin Mary Quant ist am 13. April im Alter von 93 Jahren gestorben. Sie gehörte zu den bekanntesten britischen Modedesignern des 20. Jahrhunderts und gilt als Erfinderin des Minirocks. Angeblich benannte sie ihre Kreation nach ihrem Lieblingsauto, dem Mini Cooper. Da es ihr wichtig war, Kleidung bezahlbar zu machen, veröffentlichte sie sogar die Schnittmuster ihrer Designs.

Harry Belafonte († 25. April, 93 Jahre )

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Harry Belafonte ist am 25. April im Alter von 96 Jahren in New York gestorben. Der US-amerikanische Sänger war nicht nur für seine Musik („Banana Boat Song“, „Island in the Sun“, „Matilda“) bekannt, sondern spielte auch in mehr als vierzig Filmen mit. Er wurde in New York als Sohn illegaler Einwanderer geboren und wuchs in Armut auf, seine Karriere startete in einem Amerika der Rassentrennung – er darf für Weiße in Hotels singen, aber nur durch die Hintertür eintreten. Während der Bürgerrechtsbewegung in den frühen Sechzigern kämpft er an der Seite seines Freundes Martin Luther King gegen Rassismus. Er setzte sich Zeit seines Lebens für Gerechtigkeit ein.

Sibylle Lewitscharoff († 13. Mai, 69 Jahre )

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Die in Stuttgart geborene Autorin ist am 13. Mai im Alter von 69 Jahren gestorben. Für ihre Romane („Apostoloff“, „Blumenberg“ u.a.) wurde sie unter anderem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2009 und dem Georg-Büchner-Preis 2013 ausgezeichnet. Mit ihrer Dresdner Rede zur Reproduktionsmedizin löste sie einen handfesten Skandal aus. Darin nannte sie Kinder aus künstlicher Befruchtung „Halbwesen“. Ihr letzter Roman „Von oben“ erschien 2019.

Helmut Berger († 18. Mai, 78 Jahre )

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Helmut Berger ist am 18. Mai im Alter von 78 Jahren gestorben. Der österreichische Schauspieler arbeitete als Filmstatist in Rom als ihn der 38 Jahre ältere Regisseur Luchino Visconti entdeckt. Er wurde sein Lebensgefährte und besetzte Berger schließlich für die Hauptrolle in seinem Film „Die Verdammten“. Die Rolle machte den jungen Schauspieler schlagartig berühmt. Im Anschluss avancierte der „schönste Mann der Erde“ zum Weltstar und spielte in internationalen Produktionen mit.

Tina Turner († 24. Mai, 83 Jahre )

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Abschied von einer Musik-Ikone: Tina Turner ist am 24. Mai im Alter von 83 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Die im US-Bundesstaat Tennessee geborene Rocksängerin sang zunächst im Duett mit ihrem Ehemann Ike Turner. Nachdem sie ihn wegen dessen Gewalttätigkeit verlassen hatte, startete sie solo durch. Mit ihren Hits wie „Private Dancer“, „Simply The Best“ und „What’s Love Got To Do With It“ erlangte sie Weltruhm. Für letzteren erhielt sie mehrere Grammy-Awards. Die letzten Jahre hat sie mit ihrem Ehemann in der Schweiz verbracht.

Peter Simonischek († 29. Mai, 76 Jahre )

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Der österreichische Schauspieler ist am 29. Mai im Alter von 76 Jahren gestorben. Simonischek wurde in Graz geboren und hat dort an der Akademie für Musik und darstellende Kunst studiert. Er war im Anschluss an zahlreichen Theatern engagiert, ab 1979 zwanzig Jahre an der Berliner Schaubühne. Später wurde er zum Star der Salzburger Festspiele und spielte acht Jahre lang den Jedermann. Durch den Film „Toni Erdmann“ mit Sandra Hüller wurde er 2016 weltweit bekannt. Der Schauspieler erhielt zwei Grimme-Preise, den Europäischen und den Deutschen Filmpreis.

Silvio Berlusconi († 12. Juni, 86 Jahre )

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Silvio Berlusconi ist am 12. Juni im Alter von 86 Jahren an Leukämie gestorben. Berlusconi hatte sich zunächst ein Medienimperium aufgebaut und als einer der reichsten Männer Italiens den Fußballclub AC Mailand gekauft, bevor er in den Neunzigern in die Politik einstieg. Mit seiner Partei Forza Italia verfolgte er einen rechtsradikalen Kurs, der Anklang in der Bevölkerung fand. Zwischen 1994 und 2011 war Berlusconi vier Mal Ministerpräsident. Seine Karriere war von zahlreichen Skandalen begleitet, rund dreißig Verfahren wurden bis zu seinem Tod gegen ihn eröffnet. Die Liste der Anschuldigungen war entsprechend lang: Amtsmissbrauch, Steuerbetrug, Sexpartys mit minderjährigen Prostituierten. 2013 wurde er wegen Steuerhinterziehung verurteilt.

Peter Bieri alias Pascal Mercier († 27. Juni, 79 Jahre )

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Peter Bieri starb am 27. Juni im Alter von 79 Jahren. Der Schweizer Philosoph und Schriftsteller verfasste philosophische Textbücher unter seinem bürgerlichen Namen. Er hatte viele Jahre eine Professur an der Freien Universität in Berlin. Unter seinem Pseudonym Pascal Mercier gelang ihm 2004 mit seinem Roman „Nachtzug nach Lissabon“ auch als Schriftsteller der Durchbruch. Das Buch wurde in vierzig Sprachen übersetzt und 2013 mit Jeremy Irons in der Hauptrolle verfilmt. „Gewicht der Worte“ war sein letzter Roman und erschien 2020.

Milan Kundera († 11. Juli, 94 Jahre )

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Milan Kundera ist am 11. Juli im Alter von 94 gestorben. Mit seinem Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ ist er 1984 international berühmt geworden. Das Werk wurde später mit Daniel Day-Lewis und Juliette Binoche in den Hauptrollen verfilmt. Nachdem er aus politischen Gründen seine Heimat verlassen musste, lebte der in der Tschechoslowakei geborene Schriftsteller in Frankreich. Mitte der Neunziger begann Kundera mit seinem Roman „Die Identität“ seine Bücher auf Französisch zu verfassen.

Heide Simonis († 12. Juli, 80 Jahre )

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Die SPD-Politikerin ist am 12. Juli im Alter von 80 Jahren gestorben. Die in Bonn geborene Heide Simonis wurde am 19. Mai 1993 zur ersten Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes gewählt. Zwölf Jahre lang führte sie die schleswig-holsteinische Landesregierung. Mit einem Wahl-Krimi endete 2005 ihre politische Karriere: Vier Wochen nach der Landtagswahl, bei der die SPD eine dünne Mehrheit gewinnen konnte, verhindert ein anonymer Abgeordneter ihre Wiederwahl. Sie erreicht keine Mehrheit für ihre Bestätigung als Ministerpräsidentin. Es ist unbekannt wer der „Heide-Mörder“ war. Sie engagierte sich anschließend ehrenamtlich. Simonis hat 2014 öffentlich gemacht, an Parkinson erkrankt zu sein.

Jane Birkin († 16. Juli, 76 Jahre )

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Jane Birkin ist am 16. Juli im Alter von 76 Jahren gestorben. Mit ihrem Hit „Je t’aime, moi non plus“, den sie gemeinsam mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg aufgenommen hat, wurde die britisch-französische Sängerin bekannt. Auch als Schauspielerin war Jane Birkin erfolgreich. Ihr erster großer Erfolg war die Rolle als Model im inzwischen als Kultfilm geltenden „Blow up“ von Michelangelo Antonioni. Vor allem in den Sechziger- und Siebzigerjahren war sie eine der bekanntesten Schauspielerinnen des westeuropäischen Kinos. In der Modewelt kennt man Birkin durch die nach ihr benannte „Birkin Bag“ der Luxusmarke Hermès.

Tony Bennett († 21. Juli, 96 Jahre )

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Tony Bennett ist am 21. Juli im Alter von 96 Jahren gestorben. Bennett ist im New Yorker Stadtteil Queens als Anthony Dominick Benedetto geboren. Seine Eltern stammten aus Italien. Mit seinen Songs wie „Because Of You“ und „I Left My Heart In San Francisco“ wurde der US-amerikanische Jazz-Sänger weltberühmt. Bennett gewann im Laufe seiner Karriere zahlreiche Grammys und Emmys und veröffentlichte mehr als siebzig Alben. Auch zwei Bücher hat er geschrieben. Bennett engagierte sich als Bürgerrechtler und protestierte an der Seite von Martin Luther King. Ein Comeback gelang Bennett später mit seinen Duetten unter anderem mit Amy Winehouse und Lady Gaga, mit der er ein ganzes Album aufnahm. Bennett litt an Alzheimer, ab 2021 musste er alle Konzerte absagen.

Sinéad O’Connor († 26. Juli, 56 Jahre )

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Die irische Sängerin ist am 26. Juli im Alter von 56 Jahren gestorben. Mit ihrer Coverversion des Prince-Songs „Nothing Compares 2 You“ ist Sinéad O’Connor international bekannt geworden. Die Sängerin mit dem kahl rasierten Kopf war nicht nur für ihre Musik, sondern auch für ihre kontroversen Auftritte und Aussagen zu Religion, Feminismus und Krieg bekannt. Ihre Karriere wurde außerdem von zahlreichen Schicksalsschlägen begleitet: gescheiterte Ehen, psychische Probleme und der größte Schlag folgte 2022, als ihr Sohn im Alter von 17 Jahren Selbstmord beging. Insgesamt veröffentliche O’Connor zehn Studioalben unterschiedlichster Stilrichtung von traditioneller irischer Musik bis Reggae.

Martin Walser († 28. Juli,96 Jahre)

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1978 wurde Martin Walser mit seinem Roman „Ein fliehendes Pferd“ zum Bestsellerautor. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Walser galt bis zu seinem Tod als einer der streitbarsten Autoren der Bundesrepublik. Der Schriftsteller, der sich 1965 am Bodensee niedergelassen hatte, hatte im Laufe seines Lebens mehrfach für heftige Diskussionen gesorgt. Verstörend war 1998 seine Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche, in der er Intellektuelle verbal attackierte, die seiner Meinung nach Auschwitz als „Moralkeule“ in politischen Debatten missbrauchen würden.

René Weller († 22. August, 69 Jahre)

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René Weller galt als einer der erfolgreichsten deutschen Boxer. Neun Mal holte er den Titel Deutscher Meiser bei den Amateuren. Als Profi gewann er zwei Mal die Europameisterschaft. Aufgrund seines glamourösen und auffälligen Auftretens hatte Weller auch den Beinamen „Der schöne René“. Zuletzt hatte der Sportler an Demenz gelitten. Nach langer schwerer Krankheit starb der zweifache Europameister in seiner Heimatstadt Pforzheim.

Michael Gambon († 27. September, 82 Jahre)

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Der irisch-britische Schauspieler ist aus Filmen wie „Gosford Park“ oder „The King’s Speach“ bekannt. Doch zu großer Bekanntheit brachte es Michael Gambon als Albus Dumbledore, als der langbärtige Schulleiter von Hogwarts in den Harry Potter Verfilmungen. Michael Gambon war eigentlich Theaterschauspieler, zog sich jedoch 2015 von der Bühne zurück als er Probleme bekam sich die Texte zu merken. Der Darsteller mit der für ihn so charakteristischen tiefen Stimme starb am 28. September 2023 im Kreise seiner Familie.

Louise Glück († 13. Oktober, 80 Jahre)

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Louise Glück war die 16. Frau in der Geschichte, als sie 2020 den Literaturnobelpreis erhalten hatte. Ihre Werke handelten unter anderem von zwischenmenschlichen Beziehungen, Liebe, Einsamkeit, Tod. Die Lyrikerin hatte im Laufe ihres Lebens zahlreiche Preise erhalten, darunter Guggenheim Stipendien, den National Book Award sowie den renommierten Pulitzer Preis. Glück unterrichtete an den Eliteuniversitäten von Stanford und Yale. Sie erlag am 13. Oktober 2023 im Alter von 80 Jahren einem Krebsleiden.

Matthew Perry († 28. Oktober, 54 Jahre)

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Matthew Perry war der sarkastische Chandler Bing in der Kultserie „Friends“. Mit Mitte 20 übernahm Perry die Rolle und verkörperte sie zehn Jahre lang. Sie verhalf ihm zum Weltruhm und dabei, sich als ernstzunehmender Schauspieler zu etablieren. Dennoch kämpfte Matthew Perry zeitlebens mit seiner Drogen- und Alkoholsucht. Diesen Teil seines Lebens legte er schonungslos in seiner Biografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing“ offen. Millionen Dollar habe er ausgegeben um clean zu werden, Klinikaufenthalte und zig Entzugskuren hinter sich gebracht. Am 29. Oktober wurde der Hollywood-Star leblos in seinem Whirlpool in Los Angeles gefunden. Todesursache: die Auswirkungen des Narkosemittels Ketamin. Der Schauspieler wurde 54 Jahre alt.

Hans Meiser († 30. Oktober, 77 Jahre)

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Der Talkmaster gilt als der Vater der deutschen Nachmittags-Talkshow. Hans Meiser erreichte in den 1990er Jahren mit der nach ihm benannten Sendung Traumquoten von bis zu 40 Prozent. Er hatte dem Durchschnittszuschauer eine Stimme geben wollen, sagte er – und alle durften mitmachen, vorausgesetzt das, was sie zu erzählen hatten, war pikant. Nach 1700 Sendungen war Schluss und Hans Meiser wandte sich neuen Projekten zu. Sein letztes war „Radio Wellenrausch“, das am 29. Oktober an den Start ging. Am 30. Oktober starb Hans Meiser unerwartet im Alter von 77 Jahren.

Elmar Wepper († 31. Oktober, 79 Jahre)

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Elmar Wepper zählte zu den festen Größen im deutschen Fernsehen. Zu seinen größten Erfolgen zählte die ZDF-Fernsehserie „Zwei Münchner in Hamburg“ an der Seite der TV-Legende Uschi Glas. Zwischen 1989 und 1993 verkörperte er in der Serie den Bankier Dr. Sagerer. Zum Fernsehen war Elmar Wepper 1974 über seinen drei Jahre älterer Bruder Fritz Wepper 1974 gekommen.

Henry Kissinger († 29. November, 100 Jahre)

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Der im fränkischen Fürth geborene Heinz Alfred Kissinger floh 1938 mit seiner Familie aus Nazideutschland und kämpfte während des Zweiten Weltkrieges als Soldat der US-Armee gegen Deutschland. Seit 1968 prägte Henry Kissinger die US-Politik. Zunächst als Sicherheitsberater im Weißen Haus unter dem republikanischen Präsidenten Richard Nixon, später als Außenminister. 1973 erhielt der Politiker einen Friedensnobelpreis für das Waffenstillstandsabkommen mit Nordvietnam. Die umstrittene Auszeichnung rief 1973 einen Protest hervor. Kissinger wurde eine Mitverantwortung für die vorherige Eskalation der Bombenangriffe seitens der US-Amerikaner gegeben. Noch im Alter von 100 Jahren war Henry Kissinger politisch aktiv, besuchte Sitzungen im Weißen Haus, schrieb Bücher.

Shane MacGowan († 30. November, 65 Jahre)

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Shane MacGowan war der Sänger der irischen Punk- und Folkband „The Pogues“. Sein Tod wurde von Schwarzmalern bereits seit Jahrzehnten vorausgesagt. Der Grund: Der Sänger war schwer alkohol- und drogensüchtig. Seine Exzesse waren berüchtigt und Auftritte im Alkoholrausch keine Seltenheit. Die anderen Pogues-Mitglieder warfen ihn zeitweilig sogar aus der Band. Dennoch wurde MacGowan in Irland verehrt, da er die traditionelle irische Musik weltweit bekannt gemacht hatte und als großartiger Musiker galt. Seine Beerdigung am 8. Dezember in der St. Mary of the Rosary Kirche im irischen Nenagh ähnelte streckenweise einer Party als die Gäste vor dem Altar tanzten, und war gleichzeitig eine der bewegendsten Trauerfeiern, die man sich vorstellen kann. Sicherlich ganz im Sinne des Künstlers, der laut seiner Frau Victoria Mary Clarke, Beerdigungen so sehr hasste. Als sein Sarg in einer verglasten Pferdekutsche durch die Straßen gefahren wurde, wurde sein größter Hit „Fairytale of New York“ gespielt.

André Braugher (†11. Dezember, 61 Jahre)

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Die Nachricht vom Tod des US-Schauspielers hatte viele schockiert. Was die meisten nicht wussten: Der elf Mal für den Emmy nominierte Andrée Braugher hatte wenige Monate zuvor die Lungenkrebsdiagnose erhalten. Braugher brillierte als Seriendarsteller in zahlreichen Hauptrollen, darunter als Detektiv in „Homicide: Life on the Street“ und „Brooklyn Nine-Nine“. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.

Ingrid Steeger (†22. Dezember, 76 Jahre)

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Ingrid Steeger brachte als die Ulknudel der Nation ein Millionenpublikum zum Lachen. Bekanntheit erlangte sie 1973 als Gabi in der Klamauk-Sendung „Klimbim“. Ihr eigenes Leben hingegen war weniger rosig. Lieblose Kindheit, gescheiterte Beziehungen und Freundschaften. Gesundheitliche Probleme und finanzielle Nöte bestimmten ihr Leben in den letzten Jahren. Ingrid Steeger starb 76-jährig in einem Krankenhaus in Bad Hersfeld.

Wolfgang Schäuble († 26. Dezember, 81 Jahre)

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Keiner war so lange Bundestagsabgeordneter wie er: Wolfgang Schäuble. Jahrzehnte deutscher Politik werden wir mit seinem Namen verbinden. 1965 trat Schäuble in die CDU ein und 1972 errang er ein Bundestagsmandat. Bis zu seinem Tod hatte er ununterbrochen dem Bundestag angehört, 51 Jahre – ein Rekord. In Freiburg geboren, hatte der studierte Jurist immer eine tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat verspürt, obwohl er viel unterwegs war. Er war ein leidenschaftlicher Politiker, dem die Aufgaben immer wichtiger waren als Titel. Dennoch ist die Liste seiner Ämter lang: Kanzleramtschef, Innenminister, Finanzminister, um nur einige zu nennen. Schäuble galt auch als der Architekt der deutschen Einheit. Neun Tage nach diesem historischen Ereignis geschah das Unfassbare: Ein psychisch gestörter Attentäter feuert am 12. Oktober 1990 zwei Schüsse ab und verletzt den Politiker schwer. Schäuble überlebt, ist aber bis zu seinem Lebensende auf den Rollstuhl angewiesen. Seine politische Karriere geht dennoch weiter. 2017 wurde er zum Bundestagspräsidenten gewählt. Das Amt des Bundespräsidenten blieb ihm verwehrt. Mit Wolfgang Schäubles Tod am 26. Dezember endete eine Ära.