Kalte Abschiebungen nach Aktenlage sind für die gesamte Gesellschaft problematisch. Foto: dpa/Stefan Puchner

Die Geschichte zeigt die Tragik, aber auch den behördlichen Übereifer rund um die Migration. Denn Abschiebungen wie die von Sedia Kijera senden die fatale Botschaft, dass sich Integrationswille offensichtlich am Ende nicht auszahlt. Das hat absurde Züge.

Es ist eine der guten Nachrichten der Woche, bei der man sich gleichzeitig die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Der Altenpflegehelfer Sedia Kijera wird vielleicht doch nicht abgeschoben. Wenn alles funktioniert, wie es sich seine Unterstützer vorstellen, kann der Gambier zu seinen Freunden und Kollegen in seine Wahlheimat Kirchheim am Neckar (Kreis Ludwigsburg)  zurückkehren. Der Fall zeigt: Abschiebungen „im großen Stil“, wie sie der SPD-Kanzler Olaf Scholz und große Teile der Bevölkerungen fordern, schießen nicht selten über das Ziel hinaus und gefährden damit jegliche Integrationsbemühungen.