Andreas Lapp, Honorarkonsul der Republik Indien für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, sprach auf der Bühne. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Honorarkonsul Andreas Lapp beschwört beim Empfang zum 75. Nationalfeiertag Indiens die enge Verbundenheit mit Stuttgart und dem Südwesten. Was lobt er? Und was ist ihm wichtig?

Mehr als 30 000 Menschen indischer Herkunft oder Staatsbürgerschaft leben in Baden-Württemberg, in ganz Deutschland sind es 210 000. Doch es sollen noch viel mehr werden, wenn es nach dem Wunsch und Willen von Andreas Lapp geht: „In absehbarer Zeit werden wir in Stuttgart und im Südwesten 50 000 Inder haben, denn wir brauchen qualifizierte Zuwanderung“, stellte der Honorarkonsul der Republik Indien für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beim Empfang zum 75. Nationalfeiertag in Aussicht. „Das wird ein Kampf, den wir gewinnen“, gab sich der Unternehmer vor 330 Gästen, darunter Rajiv Chitkara vom Indischen Generalkonsulat in München, am Freitag im Hotel Pullmann Stuttgart Fontana seiner Sache sicher.

Am 26. Januar 1950 trat die Verfassung der Republik Indien in Kraft. Dass am Republic Day nicht die Unabhängigkeit, sondern diese Verfassung gefeiert werde, zeige, so Lapp, die Demokratie-Treue der größten Republik der Welt, die mit 1,4 Milliarden Einwohnern nun China überflügelt hat. Gerade ist er aus Mumbai zurückgekommen, vom 20. Weinfest „Stuttgart meets Mumbai“, noch ganz erfüllt von der Begeisterung und Bewunderung für das Land, dem er sich verschrieben hat. Seit er das Fest zusammen mit dem damaligen OB Wolfgang Schuster initiiert hat und zusammen mit der Stadt und dem Unternehmen Lapp in der Stuttgarter Partnerstadt veranstaltet, seien bei schwäbischen Spezialitäten und hiesigen Weinen 40 000 Menschen aus Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur, Gastronomie und Weinbau zusammengekommen.

Andreas Lapp – Schwabe mit indischer Seele

„Andreas Lapp ist längst zu einem Schwaben mit indischer Seele oder zu einem indischen Schwaben geworden“, attestierte ihm OB Frank Nopper, der mit einer Delegation, darunter Winzer Hans-Peter Wöhrwag, auch in Mumbai dabei war und feststellte: „Deutschland und Indien gehören zusammen.“ Mit ihrer schon 1968 geschlossenen Partnerschaft könnten Stuttgart und Mumbai als Pioniere der deutsch-indischen Freundschaft gelten, verbunden durch viele Gemeinsamkeiten wie Autoproduktion, Bildungs- und Forschungszentren und nicht zuletzt das Filmschaffen.

„Es ist wichtig, junge Leute zusammenzubringen“, betonte Andreas Lapp und stellte Baden-Württemberg ein besonderes Erfolgszeugnis aus: Hier gebe es bundesweit die meisten Schulpartnerschaften mit Indien. Und die Zahl der indischen Studenten habe sich in einem Jahr verdreifacht. Das Indien Business Center, das Lapp gegründet hat, unterstützt und berät indische Unternehmen. Frank Mentrup, der OB von Karlsruhe, berichtete von der offenen Kontaktbereitschaft der indischen Community in Walldorf, Sitz von SAP.

Die Präsenz des Subkontinents auf deutschem Boden ist vielfältig, wie die Tänzerinnen von der Akademie Nisari Kalakshetra in Mannheim oder die Moderatorin und Designerin Poonam Choudhry bewiesen, die Andreas Lapp „die beste Botschafterin für Indien“ nannte. Sein Bestreben, mehr Inder nach Baden-Württemberg zu locken, kann er mit einem starken Argument bekräftigen: Dem Wein. Denn wie man hört, wissen ihn Inder zu schätzen.