Da geht noch was im Zentrum des Altstadtfests: Die Drucketse auf dem Marktplatz und unter den Arkaden des Alten Rathauses (links) entwickelt sich langsam, aber gewaltig. Foto: Gottfried Stoppel/Gottfried Stoppel

Das Altstadtfest lockt einmal mehr Zehntausende Besucher auf die Plätze und in Winkel der Fachwerkgebäude. Auch das Staufer-Spektakel beim Bürgerzentrum zieht die Massen an.

Altstadtfest-Zeit ist, so könnte man es umschreiben, wenn man zu etwas fortgeschrittenerer Stunde für eine Wegstrecke von zehn Metern rund eine Viertelstunde benötigt – natürlich zum einen, wenn man als Einheimischer unterwegs ist und permanent alte Kumpels aus den Jugendtagen entdeckt. Vor allem aber, weil aufgrund der Enge in den Gassen und der Vielzahl der Feierwilligen alles minutenlang stockt und kein Durchkommen ist.

Wer aktuell die größte abendliche Drucketse im Remstal erleben will, ist in der Waiblinger Altstadt an der richtigen Stelle. Tagsüber freilich geht es auch ohne ausgeprägten Körperkontakt, dabei ist das Angebot genauso attraktiv. Am Samstagnachmittag gilt die Parole auf der Kultbühne vor dem Rathaus „Waiblingen rockt!“ – mit angehenden Talenten und Nachwuchsmusikern aus den Waiblinger Schulen wie auch aus der näheren Umgebung. Mit dabei Combos mit griffigen Namen wie The Floyds, Running Stars, Saxissimo, Casual Crisis Club oder Rolacas.

Während das eigentliche Waiblinger Altstadtfest an diesem Wochenende seine 47. Auflage feiert, ist das Staufer-Spektakel noch deutlich jünger: Das Mittelalterfest auf riesigen Grasfläche beim Bürgerzentrum findet zum mittlerweile 15. Mal statt – und bietet mit seinem Zeitsprung um mindestens 500 Jahre in die Vergangenheit beste Gelegenheit, sich mit einstiger Handwerkskunst vertraut zu machen, Stelzenläuferinnen bei ihrem waghalsigen Gang über die holprige Brühlwiese zu beobachten, mittelalterliche Musik auf historischen Instrumenten zu genießen, sich an Gauklern zu erfreuen oder gnadenlose Schwertkämpfer anzufeuern.