Riesige Felder und tiefe Schlaglöcher sind Rudolf Seibold Foto: Gottfried Stoppel

1953 begannen der heute 89-jährige Rudolf Seibold aus Remshalden (Rems-Murr-Kreis) und der Sachse Reiner Trübenbach einen Briefwechsel. Trotz aller Widrigkeiten blieben sie befreundet und initiierten eine deutsch-deutsche Gemeindepartnerschaft.

Rudolf Seibold hat seinerzeit gleich zugegriffen, als Bekannte vom evangelischen Kirchentag in Hamburg die Anschriften einiger junger Leute aus Ostdeutschland mitbrachten. „Ich habe eine Adresse mit nach Hause genommen“, erzählt der 89-jährige Grunbacher und begründet das so: „Mir war wichtig, dass da eine Verbindung hergestellt wird.“ Das war im August 1953 – zwei Monate nach dem Volksaufstand in der DDR, den sowjetische Soldaten und DDR-Volkspolizisten blutig niederschlugen. Tausende Menschen wurden verhaftet, einige davon zum Tod verurteilt und hingerichtet.