Arbeitnehmer sprechen es besser vorher mit ihrem Chef ab, wenn sie einen Zweitjob annehmen wollen. Foto: dpa

Feierabend ist für viele Beschäftigte nach Dienstende noch lange nicht: sie haben einen Zweitjob.

Feierabend ist für viele nach Dienstschluss noch lange nicht. Denn etliche Beschäftigte haben neben ihrem Hauptberuf einen Zweitjob. Wenn also die Kollegen im Büro ihren Computer herunterfahren und sich in die Freizeit verabschieden, steht für manche noch eine Menge Arbeit an. Das ist nicht nur stressig. Doppeljobber müssen auch zahlreiche arbeitsrechtliche Regeln beachten. Denn wer bis spät am Abend kellnert und deswegen am nächsten Morgen durchhängt, riskiert seinen Hauptjob.

Bundesweit hatten 2008 mehr als 1,4 Millionen Menschen einen Zweitjob, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin ergeben hat. Das waren rund 3,7 Prozent aller Erwerbstätigen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gibt es in Deutschland zwar eher wenige Männer und Frauen mit mehreren Jobs, allerdings ist ihre Zahl in jüngster Zeit deutlich gestiegen: 2002 hatten erst etwa 800 000 Menschen einen zweiten Job.

Dazu gehören keineswegs nur Erwerbstätige mit einem geringen Ausbildungsniveau, wie DIW-Experte Karl Brenke in der Studie erläutert. Zwar sei in den vergangenen Jahren die Zahl der Zweitjobber stark gestiegen, die in ihrer ersten Beschäftigung Hilfstätigkeiten ausüben. Allerdings nähmen auch Künstler, Landwirte, Wissenschaftler, Juristen und Fachkräfte im Sozialbereich häufig eine zweite Beschäftigung an. Somit gebe es eine zweigeteilte Entwicklung: Es seien Zuwächse bei Zweitjobbern mit einfachen wie auch komplexen Tätigkeiten im Hauptberuf zu verzeichnen.