Ich bin viele, heißt es im Text „Angabe der Person“ von Elfriede Jelinek. Auf der Bühne im Deutschen Theater Berlin verkörpern in Jossi Wielers Inszenierung drei Schauspielerinnen die Kunstfigur Elfriede Jelinek – hier mit Puppen, die auch stellvertretend für von den Nationalsozialisten verschleppte Verwandte stehen können. Im Bild: Susanne Wolff, Fritzi Haberlandt, Linn Reusse (v. li.). Foto: Deutsches Theater Berlin/Arno Declair

Gleich zwei Uraufführungen der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek: Was an „Sonne, los jetzt“ in Zürich und „Angabe der Person“ in Berlin so gelungen ist und weshalb die Werke von politischer Relevanz sind.

Der heikelste Moment bei einer Theateraufführung ist der, wenn man sich an der Garderobe anstellt und man ungewollt Gespräche anderer Zuschauer mithören muss. Wenn zum Beispiel im Deutschen Theater Berlin jemand hinter einem steht und nölt, dass „es es doch jetzt eigentlich mal gut ist mit dem Lamentieren über Nationalsozialismus und Holocaust“.