Claus-Dieter Wollitz (rechts), Spitzname „Pele“, ist der Trainer von Energie Cottbus. Foto: dpa

Zwanzig Jahre nach dem 2:0-Sieg im DFB-Pokalfinale von Berlin trifft der VfB Stuttgart am Sonntag (18.30 Uhr) in Runde eins erneut auf Energie Cottbus. Nach ihrem Absturz in die vierte Liga herrscht bei den Lausitzern vor ihrem Heimspiel aber wieder Optimismus vor.

Stuttgart - Angesichts der Historie zwischen beiden Vereinen, dürfte den VfB-Anhängern vor dem DFB-Pokalspiel der ersten Runde am Sonntag (18.30 Uhr) beim Regionalligisten Energie Cottbus nicht gerade der Angstschweiß auf der Stirn stehen. In 13 Duellen zwischen beiden Clubs, die seit dem Cupfinale von 1997 eine Fanfreundschaft verbindet, haben die Stuttgarter nur einmal verloren. Das war am 20. November 2000, als Zvonimir Soldo, Krassimir Balakov, Marcelo Bordon und Co. in der Lausitz beim Team von Ost-Kulttrainer Eduard Geyer eine 1:2-Niederlage bezogen.

Zum vorerst letzten Mal standen sich beide Vereine am 19. Mai 2009 gegenüber, als Thomas Hitzlsperger und Cacau einen 2:0-Sieg für Stuttgart heraus schossen. Wenig später waren die Cottbuser aus der ersten Liga abgestiegen. Ihr Niedergang erreichte vor einem Jahr mit dem tiefen Fall in die vierte Liga seinen vorläufigen Höhepunkt. „Mir ist immer noch unbegreiflich, wie das passieren konnte“, sagt der Trainer Claus-Dieter Wollitz, den alle nur „Pele“ nennen. Wollitz trainierte Energie bereits von 2009 bis 2011. Als er ging, war man solider Neunter in der zweiten Liga. Im April 2016 kehrte der Coach wieder, konnte den Abstieg in die Regionalliga aber nicht verhindern.

„Als Viertligist hast du keine Chance“

Doch inzwischen herrscht rund um den FC Energie wieder Zuversicht – auch wenn Wollitz vor dem Duell mit dem VfB sagt: „Als Viertligist hast du gegen einen Erstligisten nie eine Chance. Aber wir sagen intern: Welche Möglichkeiten hat eine Mannschaft, die in der Regionalliga um Platz eins spielt, auf die Stärken des Bundesligisten zu reagieren. So habe ich das schon mit Osnabrück gemacht und gegen Mönchengladbach mit Jupp Heynckes als Trainer gewonnen.“

Aktuell läuft es bei Energie Cottbus gut: Der Verein ist in der Regionalliga Nord/Nordost nach drei Spielen mit neun Punkten und 12:1 Toren Erster. Nun steht die Aufgabe im Pokal an. „Es gibt immer Märchen im Fußball und es wird auch am Wochenende einen Amateurverein geben, der die Sensation schafft. Ich hätte nichts dagegen, wenn uns diese Sensation gelingt“, sagt Wollitz, dem der Liga-Alltag allerdings wichtiger ist. „Die Sehnsucht nach Profifußball ist sehr groß. Von den wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Region kann der Verein das aber nicht planen“, ergänzt der 52-jährige Trainer, der 1996 mit dem 1. FC Kaiserslautern den DFB-Pokal als Spieler gewann: „Der Verein wird alles dafür geben, um das Ziel zweite Liga noch mal zu erreichen.“

Das Stadion wird voll sein

„Der Pokal macht die Hütte voll“, jubelt man bei den Weiß-Roten aber bereits vor dem Auftritt der Stuttgarter um ihren Cheftrainer Hannes Wolf. 15 000 der im Pokal insgesamt 19 000 zur Verfügung stehenden Karten für das Stadion der Freundschaft sind bereits verkauft. Auch die FCE-Spieler um den Torjäger Benjamin Förster sind heiß auf den VfB und diesen speziellen Fußball-Festtag: „Es ist eine besondere Aufgabe, gegen einen Erstligisten zu bestehen.“ Denn sonst heißen die Gegner von Energie Cottbus im Ligaalltag inzwischen ja VSG Altglienicke, FSV Budissa Bautzen oder ZFC Meuselwitz.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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