Durchdringender Blick, leise Stimme: Ferdinand Piëch im Jahr 2017. Foto: dpa

Ferdinand Piëch hat die Autoindustrie geprägt und VW zum Weltkonzern umgebaut. Der Enkel des Käfer-Konstrukteurs Ferdinand Porsche hinterlässt ein großes Vermächtnis. Nur einen Traum hat er sich bis zu seinem Tod nicht erfüllen können.

Stuttgart - Die meisten Menschen, die Ferdinand Piëch zum ersten Mal begegneten, waren verwundert. Ihnen stand ein eher unscheinbarer, asketisch wirkender Mann gegenüber, den so gar nicht die Aura eines Machtmenschen umgab. Bei seinen Rundgängen über die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt etwa, immer begleitet von seiner Ehefrau Ursula, brauchte er keine große Entourage. Am liebsten wäre er ganz allein durch die Hallen gegangen, hätte sich an jedem Stand die Autos bis ins Detail angesehen. Doch meistens rief ihn die Pflicht – ein Vorstandsvorsitzender eines Weltkonzerns kann eben nicht immer so, wie er am liebsten will.