Kinder und Jugendliche im Südwesten sollen möglichst die gleichen Zukunftschancen haben Foto: dpa-Zentralbild

Seit März 2013 gibt es in Baden-Württemberg den sogenannten Zukunftsplan Jugend, an dem die wesentlichen Akteure aus der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendsozialarbeit mitwirken. Nun soll er weiterentwickelt werden.

Stuttgart - Alle Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg sollen möglichst die gleichen Chancen und Zukunftsaussichten haben. Das ist das Ziel der grün-schwarzen Landesregierung. Sie will deshalb den sogenannten Zukunftsplan Jugend (ZPJ) bis Ende Dezember 2021 fortschreiben – ihn gemeinsam mit den Kommunalen Landesverbänden, dem Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) und den Partnern aus der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendsozialarbeit allerdings neu ausrichten.

Der Fokus bei der Weiterentwicklung des Konzepts soll künftig „stärker auf der Praxis und den Bedürfnissen der Jugendlichen selbst“ liegen, heißt es in einem Eckpunkte-Papier, das unserer Zeitung vorliegt und das der Ministerrat am Dienstag verabschieden will. Mit dem Beschluss werden bisher gesperrte Haushaltsmittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro für dieses Jahr freigegeben. Das Geld fließt zum Beispiel in Stellen für Bildungsreferenten, im Sinne der Nachhaltigkeit in bereits bestehende Kooperationen der beteiligten Organisationen und in neue Projekte der Jugendbildung vor Ort.

Politische Bildung als neues Thema

Dem Sozial- und Integrationsministerium und den Trägern des Zukunftsplans geht es bei den Projekten vor allem darum, jene Kinder und Jugendliche ins außerschulische Gemeinwesen einzubinden, die über Angebote von Sport- und Kulturvereinen, Jugendhäusern und Sozialarbeitern bisher nicht erreicht worden und sozial möglicherweise benachteiligt sind.

Thematisch soll in Zukunft unter anderem die politische Bildung stärker berücksichtigt werden. Sich mit Demokratie und der demokratischen Teilhabe auseinanderzusetzen, sei im postfaktischen Zeitalter „von besonderer Bedeutung“, heißt es in den Eckpunkten. Unter enger Einbindung aller Bündnispartner sollen in den nächsten Monaten weitere Themenschwerpunkte für die nächsten Jahre definiert, die derzeit 16 Leitlinien bewertet und präzisiert und das Konzept entsprechend weiterentwickelt werden.

Fünf feste Arbeitsgruppen werden aufgelöst

Im März 2013 hatte damals noch Grün-Rot den ZPJ geschaffen, um jugendpolitische Ziele besser umzusetzen zu können. Neben dem federführenden Sozialministerium sind das Staatsministerium, das Kultusministerium, das Ministerium für den ländlichen Raum, die Kommunalen Landesverbände, die Sportjugend, der Landesjugendring, die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Offene Jugendbildung, die LAG Jugendsozialarbeit, die LAG Mobile Jugendarbeit und das Netzwerk Schulsozialarbeit an ihm beteiligt.

Für die Zukunft ist geplant, dass eine Lenkungsgruppe die Umsetzung des Konzepts begleitet und steuert. Im Bedarfsfall kann sie eine Arbeitsgruppe einsetzen, um Themen fachlich erarbeiten zu lassen. Die fünf festen Arbeitsgruppen, wie es sie bisher gab, werden indes aufgelöst.