Die Helfer haben bei den Aufräumarbeiten in Bad Aibling offenbar die dritte Blackbox gefunden. Foto: dpa

Bei den Aufräumarbeiten an der Unfallstelle in Bad Aibling haben die Ermittler offenbar die dritte Blackbox entdeckt. Sie soll Aufschluss über die Ursache des Zugunglücks geben.

Bad Aibling - Bei den Aufräumarbeiten in Bad Aibling haben Experten die gesuchte dritte Blackbox in den Trümmern gefunden. Der Fahrtenschreiber zeichnet relevante Informationen während der Fahrt auf und soll dazu beitragen, die Ursache für das Zugunglück mit inzwischen elf Toten herauszufinden. „Die anderen beiden sind noch bei der Auswertung“, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag mit Blick auf die zwei bereits sichergestellten Fahrtenschreiber.

Die schwierige Bergung der Trümmer sowie die Suche nach der Ursache des Zugunglücks stehen weiter im Mittelpunkt. Am Donnerstagabend hatten die Experten die Aufräumarbeiten zunächst erneut unterbrochen. Wegen der hohen Spannung, die auf dem verbogenen Metall liegt, sind die Arbeiten sehr gefährlich. Bei Bewegung von Trümmerteilen können Elemente abbrechen und wie Geschosse durch die Gegend fliegen.

Schlimmste Bahnkatastrophe seit Enschede

Neben möglichen technischen Fehlern prüfen die Ermittler auch, ob menschliches Versagen als Ursache für die Kollision zweier Regionalzüge zwischen Holzkirchen und Rosenheim am Dienstagmorgen infrage kommt.

Nachdem ein elftes Opfer am Donnerstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen war, gilt das Unglück nun als schlimmste Eisenbahnkatastrophe seit Eschede im Jahr 1998, als 101 Menschen gestorben waren. Neben den Todesopfern sind nach Stand vom Donnerstag zudem 20 Schwerverletzte und 62 Leichtverletzte zu beklagen.