Mit Remswasser Foto: Horst Rudel

In Schwäbisch Gmünd hat der IC 2865 am Montag offiziell den Namen Remstal bekommen. Rund 250 Taufpaten haben den Zug mit echtem Remswasser getauft. Der Zug fährt auf dem Weg von Karlsruhe nach Nürnberg regelmäßig durch das Remstal.

Schwäbisch Gmünd - Der Täufling ist 134,5 Meter lang und 340 Tonnen schwer. Er kann eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer erreichen und in seinen zwei Etagen fast 500 Menschen transportieren. Und er fährt auf dem Weg von Karlsruhe nach Nürnberg regelmäßig durch die Landschaft, deren Namen er am Montagmorgen in Schwäbisch Gmünd offiziell bekommen hat: Der Schriftzug Remstal ziert den IC 2865.

250 Paten feiern den 135,5 Meter langen Täufling mit einer Sonderfahrt

Um diesen Anlass gebührend zu feiern, waren rund 250 Paten am Montagmorgen zur Taufe geladen. „In Schwäbisch Gmünd segnen wir ja viele Sachen, aber eine Zugtaufe habe ich auch noch nie erlebt“, erzählte der katholische Dekan Robert Kloker. Er besprengte den Zug mit Weihwasser und verband die Taufe mit der Hoffnung, „dass der Zug uns dabei hilft, zueinander zu kommen und zu finden.“

Danach waren die vielen Paten gefordert: Sie durften den Intercity mit echtem Remswasser begießen, das kurz zuvor von der Feuerwehr an den Bahnhof transportiert worden war. Unter den Paten waren nicht nur Reisende, die die Sonderfahrt über ein Gewinnspiel gewonnen hatten, sondern auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, sowie viele Bürgermeister und Oberbürgermeister aus dem Remstal. „Dieser Zug ist ein Zeichen für den Aufbruch, den diese Raumschaft genießt“, sagte als Gastgeber der Schwäbisch Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold.

Mit der Namensgebung wird die nachhaltige Entwicklung des Remstals gewürdigt

Tatsächlich hat die Remstal-Gartenschau wesentlich Anteil daran, dass diese Zugtaufe überhaupt stattfinden konnte. Geschäftsführer Thorsten Englert berichtete, dass man mehrmals bei der Bahn wegen eines Remstal-Zuges vorstellig geworden sei. So wie die Remstal-Gartenschau eine Premiere ist, so ist auch der Namenszug Remstal für die Deutsche Bahn eine Art Premiere. „Wir möchten als Namenspaten für unsere Fernverkehrszüge nur noch touristische Regionen auswählen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen“, berichtet Kathrin Bürglen, bei der Deutschen Bahn zuständig für Zugtaufen. Das passe gut, da die Fernverkehrszüge mit 100 Prozent Ökostrom fahren.

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Es sollen Regionen gewürdigt werden, in denen ein umweltfreundliches Verkehrskonzept nicht am Bahnhof endet, sondern in denen eine ebensolche An- und Abreise möglich ist. Im Remstal finden sich an vielen Bahnhöfen Verleihstationen für Räder und Pedelecs, es gibt Fahrrad2go-Busse und Ladestationen für E-Bikes.

„Diese Taufe ist die Krönung der Gartenschau“, meinte Stefan Altenberger. Der Vorsitzende des Tourismusvereins Remstal-Route fand es schade, dass der Zug die Landschaft nur durchfahre: „Er müsste eigentlich in jedem Ort des Remstals anhalten und die Gäste bummeln lassen.“