Vor allem Wohnungseinbrüche machen den Ordnungshütern zunehmend zu schaffen. Foto: dpa

Revierleiter Heinz Hepper hat im Bezirksbeirat die Kriminalstatistik für das Jahr 2012 vorgestellt.

Zuffenhausen - Zum ersten Mal hat Heinz Hepper die polizeiliche Kriminalstatistik im Bezirksbeirat vorgestellt. Seit Dieter Steinmann vor einigen Wochen in Ruhestand gegangen ist, leitet Hepper das Zuffenhäuser Revier. Die Zahlen, die der Erste Polizeihauptkommissar mitgebracht hatte, erscheinen auf den ersten Blick wenig erfreulich. Im Vergleich zu 2011 ist nämlich im Jahr 2012 die Kriminalität um 11,7 Prozent gestiegen. Hepper erläuterte den Bezirksbeiräten, dass dies weder besorgniserregend noch ein korrektes Abbild der Realität ist.

„Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“, soll Winston Churchill einmal gesagt haben. Selbstverständlich sind die Zahlen der Kriminalstatistik für Zuffenhausen nicht gefälscht, eine große Aussagekraft haben sie aber trotzdem nicht. Sie geben nämlich nur Auskunft über diejenigen Straftaten, die den Ordnungshütern zur Kenntnis gelangt sind. Je nach Delikt ist die Dunkelziffer relativ groß oder eher klein. Bei Überfällen beispielsweise ist davon auszugehen, dass die Polizei stets eingeschaltet wird. Anders ist die Lage bei Internet-Betrügereien, wo manche Opfer einen Gang aufs Revier scheuen oder sich einfach nichts davon versprechen. Und der Balken mancher Deliktgruppen schnellt dann sprunghaft nach oben, wenn Schwerpunkte gesetzt werden. Sind beispielsweise mehr Kontrolleure in der Stadtbahn unterwegs, gehen mehr Schwarzfahrer ins Netz.

Exakt 2567 Straftaten sind insgesamt im Jahr 2012 in Zuffenhausen (1924), Rot (561), Zazenhausen (60) und Neuwirtshaus (22) registriert worden. Das sind 11,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Im Zehn-Jahres-Vergleich bedeutet das einen Platz im Mittelfeld. Die Höchstzahl mit 3071 Delikten war 2008 erreicht worden, nur 2273 sind es im Jahr 2010 gewesen. 2012 konnten 60,9 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Zurückgegangen sind Ladendiebstähle, die Rauschgiftkriminalität sowie Körperverletzungen. Zugenommen haben Betrug, Sachbeschädigung und das Erschleichen von Leistungen. Mit 27 Prozent Anteil an der Gesamtzahl der Straftaten nehmen Diebstähle die Spitzenposition in der Statistik ein, gefolgt von Vermögensdelikten mit 23 Prozent und Sachbeschädigungen mit 17 Prozent. 1245 Tatverdächtige konnten die Beamten ermitteln. Dabei hat die Zahl der Jungtäter im Vergleich zu 2011 abgenommen. Im Vergleich zu anderen Bezirken im Norden und auch zur Gesamtstadt steht Zuffenhausen mit 21 Prozent sehr gut da. In Mühlhausen sind es 34,1 Prozent Jungtäter, in Stammheim und Weilimdorf mehr als 27 Prozent, in Stuttgart 23,8 Prozent.

Polizeireform hat keine direkten Auswirkungen

„Wir werden die Prävention in bewährter Weise fortführen“, kündigte Hepper an. Dabei könne die Polizei auch auf das gute Netzwerk im Bezirk setzen. Einen weiteren Schwerpunkt setze man auf die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen. „Diese Sache bereitet uns große Sorgen“, sagte Hepper. Immer mehr ausländische Banden kämen nach Deutschland, um in Wohnungen einzubrechen. Deshalb würden die Beamten ganz gezielt Streife laufen und Sondereinsätze absolvieren.

Auf Nachfrage von CDU-Bezirksbeiratssprecher Hartmut Brauswetter ging Heinz Hepper auch kurz auf die Polizeireform ein. Diese werde keine direkte Auswirkungen auf die Arbeit der Beamten vor Ort haben: „Das Revier in Zuffenhausen und der Posten in Stammheim bleiben in dieser Form bestehen.“