In Feierlaune: Henk van der Meijden, Elisa van der Meijden und Hetty Vermeulen (von links) Foto: Oliver Willikonsky

Beim Silberjubiläum zeigt der Weltweihnachtscircus viele Stars der Branche. Superlative sind erlaubt. Selbst die Clowns treten in Gruppenstärke auf.

Stuttgart - Zirkusmenschen sind keine Leisetreter: Wie der Trommelwirbel vor dem dreifachen Salto überschlagen sich die Veranstalter bei der Vorstellung des Programms. Dieses Mal, zum 25. Gastspiel des Weltweihnachtscircus’ auf dem Cannstatter Wasen, hat der Produzent Henk van der Meijden noch mehr „Superlative“ als sonst im Angebot. Zum Jubiläum will er vom 7. Dezember bis 7. Januar nicht nur die besten Artisten, Dompteure und Clowns zeigen, sondern auch alle Kategorien der klassischen Zirkuskunst.

Seit 1993 kamen fast drei Millionen Zuschauer, über die Jahre sind 50 Träger des Goldenen Clowns – der „Oscar“ der Branche – aufgetreten. „Wir sind eine Tradition geworden“, sagt van der Meijden, „aber wir müssen jedes Jahr überraschen“.

Sicherlich recht hat er damit, dass bei ihm mehr große Gruppen auftreten als in jedem anderen Zirkus Europas. Da ist die Fahrradnummer des Chinesischen Staatscircus’ mit 18 Frauen, die von einem Rad zum anderen fliegen. Zu zwölft reisen die Gerlings aus Kolumbien an, sie präsentieren eine riskante Sieben-Mann-Pyramide auf dem Hochseil. Premiere hat die Sprungbrettnummer aus der Mongolei.

Selbst die Clowns treten in Gruppenstärke auf. „Släpstick“ aus den Niederlanden sind fünf Musiker, die mehr als 50 Instrumente spielen. Erstmals beim Weltweihnachtscircus dabei ist der berühmte russische Clown Andrey Jigalov. Mancher denkt da noch an den Skandal vom vorigen Jahr: Kurz vor der Premiere wurde der Clown David Larible nach Missbrauchsvorwürfen aus dem Programm genommen, dessen Titel er zierte. Dieses Jahr wirbt ein unverfänglicher Harlekin für die Show, gemalt von Rolf Knie.

Knie und Krone: bei den Tiernummern arbeitet van der Meijden mit den renommierten Adressen in Deutschland und der Schweiz zusammen. Die Zuschauer sehen Maycol Errani wieder, der dieses Mal eine Kamelgruppe präsentiert, außerdem zeigt Ivan Knie seine ungarische Post mit zehn Pferden. Martin Lacey war erst vor wenigen Wochen mit dem Circus Krone zu Gast in der Stadt, jetzt kehrt er mit seinen 26 Löwen und Tigern auf den Wasen zurück, eine der größten Raubtiernummern weltweit. Um beim Superlativ zu bleiben.