Der Zug der Schafe und der Hirten hat in der Serra da Estrela Tradition. Foto: Claudia Diemar

Jedes Jahr Ende Juni treiben die Hirten in Zentralportugal ihre Herden in die Berge hinauf. Transhumanz nennt sich diese traditionelle Wanderweidewirtschaft. Immer mehr Wanderer sind mit unterwegs.

Seia - Acht Uhr früh in Seia. Die Polizei hat den Rathausplatz im Zentrum der kleinen Stadt bereits abgesperrt. Die Ankündigung der Herden ist ein fernes Gebimmel, das immer lauter wird. Der erste Trupp der Transhumanz ist im Anmarsch. Vorneweg laufen Schäfer und Hütebuben, dahinter folgt ein Gewimmel von Schafen und Ziegen. Allein die Böcke sind geschmückt. Bunte Wollpompons sind an ihren Hörnern befestigt, um den Hals tragen sie große Glocken. Nach und nach füllt sich der Platz mit weiteren Herden. Dann brechen alle auf zur langen Wanderung hinauf ins Hochland Planalto Superior, wo die Tiere den Sommer über grasen sollen.