Sicher ist sicher: In der Albuchhalle wird ein Bettenlager für die Pfadfinderkinder aufgebaut. Foto: Klaus-Dieter Kirschner

Wenn es blitzt und hagelt, ist auch so manches Zeltlager betroffen. Am Sonntag traf es die Pfadfinder der Royal Rangers aus dem Großraum Stuttgart – für sie gab es eine unglaubliche Hilfsaktion.

Stuttgart/Heidenheim - Schon Paulus wusste in seinem Brief an die Römer, Kapitel 8 Vers 28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Dass man also auch Angst und Furcht in großer Gruppe bestehen kann, auch wenn die Welt unterzugehen droht, das haben 300 Kinder, Jugendliche und Betreuer der christlichen Royal Rangers aus dem Großraum Stuttgart bei einem Unwetter in Steinheim am Albuch bei Heidenheim erlebt. Das Pfadfinderlager wurde am Sonntagabend in einer Turnhalle zur Notunterkunft. Nun wird das Zeltlager fortgesetzt.

Freilich: Mit Gewittern ist nicht zu spaßen. „Das war unfassbar heftig“, sagt Campleiter Jonathan Weese, „der Hagel, die Sturmböen, im Regen konnte man keine drei Meter sehen.“ Am Sonntagnachmittag, zum Ende eines Besuchertags mit über 100 Eltern, 180 Neun- bis 14-Jährigen, 100 Betreuern und Mitarbeitern sowie 20 Logistikern war das Unwetter hereingebrochen. Der Stamm 35 der Royal Rangers mit Hauptsitz in Stuttgart hatte seit Freitag auf einer Wiese der Pfadfinder Steinheim westlich von Heidenheim seine Zelte aufgeschlagen.

Erst mal gibt es warme Getränke

Als alles vorbei war, wurde der Platz geräumt. Alle kamen klatschnass in einer Scheune von Landwirt Stegmeier unter, es gab warme Getränke, Lieder und Spiele. „Derweil haben die Helfer das Zeltlager wieder aufgebaut und hergerichtet“, sagt Jonathan Weese.

Das Schlimmste war überstanden. Nur ein Kind wollte von seinem Papa mit nach Hause genommen werden, aus Heimweh. „Ansonsten haben alle Eltern zugestimmt, dass ihre Kinder wie geplant bis Freitag bleiben“, sagt Weese. Beteiligt waren die Stämme aus Leonberg, Vaihingen/Enz, Ludwigsburg und Freudental sowie Gaildorf.

Turnhallen-Aktion aus Sicherheitsgründen

Dann aber gab es weitere Unwetterwarnungen für die Nacht. „Für 2 Uhr war eine weitere Unwetterwalze angekündigt“, sagt Campleiter Weese. Aus Sicherheitsgründen habe man entschieden, das Zeltlager zu evakuieren. Gegen 20 Uhr habe man beim Roten Kreuz angerufen – und dann rollte eine unglaubliche Katastrophenschutzhilfe an.

In der Steinheimer Turnhalle wurden 300 Feldbetten aufgestellt, 64 Rotkreuzhelfer und 30 Feuerwehrleute sorgten sogar für einen Pendelverkehr. Welch ein Abenteuer. Ein neues Unwetter indes kam gar nicht. Am Montag ging es zurück ins Zeltlager: „Wir werden wie geplant bis Freitag weitermachen“, sagt Weese. Wie sagte schon Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus, Kapitel 1 Vers 7: „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Selbstbeherrschung.“