In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren zurückgestellt (Symbolbild). Foto: dpa

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren wieder umgestellt. Manche können sich einfach nicht merken, ob vor oder zurück. Dabei ist es ganz einfach.

Braunschweig - Vor wichtigen Terminen sollten an diesem Sonntag die Uhren überprüft werden. Vom frühen Morgen an gilt in Deutschland die sogenannte normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die oft einfach Winterzeit genannt wird. Die Uhren werden um 3.00 Uhr um eine Stunde auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Die Sonne geht dann morgens eine Stunde früher auf und abends eine Stunde früher unter.

Über Sinn und Zweck der Umstellung wird seit langem gestritten. In diesem Sommer nahm die Debatte allerdings richtig Fahrt auf, nach dem die EU-Kommission im September die Abschaffung vorgeschlagen hatte. Auslöser war eine EU-weite Online-Umfrage, in der sich 84 Prozent der Teilnehmer gegen das Uhrendrehen aussprachen. Die Uhrenumstellung in heutiger Form wurde in Deutschland 1980 wieder eingeführt - mit dem Ziel, Energie zu sparen. Der Erfolg ist umstritten.

Braunschweig zuständig für die Umstellung

Für die Zeitumstellung verantwortlich ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Bislang ist dabei nach Angaben der Behörde noch nie etwas schiefgegangen. Technisch wäre eine Abschaffung für die PTB kein Problem. Jeder Beschluss könne ohne nennenswerten Aufwand umgesetzt werden, hieß es nach Bekanntwerden der EU-weiten Umfrageergebnisse.

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Sollte es tatsächlich die letzte Winterzeit sein, müsste Dirk Piester von der PTB ein Ritual beenden. Seit 2002 stellt sich der Mitarbeiter im Zeitlabor für die Umstellung mitten in der Nacht den Wecker. „Ich kontrolliere dann kurz die Funkuhren und schlafe weiter“, berichtete der Wissenschaftler. Die politische Entscheidung erwarte er aber leidenschaftslos. „Ich werde sicher nicht wehmütig zurückblicken“, versicherte er.

Für den Fall der Abschaffung müssten in der PTB selbst genau 15 Geräte umgestellt werden. Die Braunschweiger Wissenschaftler weisen aber auf ein Beispiel hin, das viele Bürger betreffen könnte. „Es gibt sicher Tausende von elektrischen Zeitschaltuhren, die bei Auslieferung so programmiert wurden, dass die Zeitumstellung automatisch erfolgt“, sagte Andreas Bauch, Leiter der Arbeitsgruppe Zeitübertragung bei der PTB. Eine davon sei etwa in der Hausheizung verbaut.

Endlich richtig merken – mit einer Eselsbrücke

Manche können sich die Zeitumstellung partout nicht merken. Wird die Uhr nun vor- oder zurückgestellt? Mit dieser Eselsbrücke ist es eigentlich ganz einfach: „Spring forward - fall back“: Die englische Eselsbrücke (“spring“ = Frühling, „fall“ = Herbst) ist an Einfachheit nicht zu überbieten, wenn man sie sich merken kann.

Auf Deutsch ebenso: Im Frühling werden die Gartenmöbel vor das Haus gestellt (die Uhr wird vorgestellt), im Winter wandern sie zurück in den Schuppen (die Uhr wird zurückgestellt).