Die Zahl der Brauereien in Deutschland steigt. Foto: dpa

Die Biertrinker werden experimentierfreudiger, was den Geschmack angeht. Das macht sich bemerkbar: Die Zahl der Brauereien wächst stetig. Mehr getrunken wird deutschlandweit aber nicht - im Gegenteil.

Wiesbaden/Stuttgart - Die Deutschen trinken immer weniger Bier, doch die Zahl der Brauereien steigt. Im vergangenen Jahr kamen unterm Strich 16 Brauereien hinzu, insgesamt gibt es bundesweit nun 1408 Braustätten, so viele wie nie seit der Wiedervereinigung. Davon sind 195 (2015: 191, 2014: 190) in Baden-Württemberg. Das Land belegt nach Bayern - das zwei Häuser verlor und mit 624 Brauereien das vielfältigste deutsche Bierland ist - den zweiten Platz.

Mit acht Gründungen entstand 2016 die Hälfte der neuen Brauereien in Hamburg und Schleswig-Holstein, die das Statistische Bundesamt gemeinsam erfasst. In Nordrhein-Westfalen kamen sechs Sudhäuser hinzu. Rückgänge gab es in Hessen und Rheinland-Pfalz mit dem Saarland.

Deutschen tranken so wenig Bier wie nie

Bis 2020 könne die Marke von 1500 Brauereien in Deutschland überschritten werden, teilte der Deutsche Brauer-Bund in Berlin der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund ist der Trend zu kleineren Spezialitätenbrauereien, die unter anderem aromatisiertes Craft Beer anbieten.

Die Deutschen tranken mit 79,0 Millionen Hektolitern (Baden-Württemberg: 4,8) im vergangenen Jahr so wenig Bier wie nie. Die stabile Gesamtproduktion von 95,8 Millionen Hektolitern (Baden-Württemberg 6,8) einschließlich alkoholfreier Sorten sicherte für die Brauer vor allem der wachsende Export. Deutschland ist weltweit der viertgrößte Bierproduzent - nach China, den USA und Brasilien.