Der Wolfsburger Trainer Niko Kovac will Josuha Guilavogui (links) unbedingt halten. Foto: Imago//Jürgen Engler

Die Chancen auf eine Verpflichtung des Mittelfeldspielers aus Wolfsburg sind fast auf null gesunken – doch der VfB hegt weiter eine kleine Hoffnung.

Als das Spiel des VfL Wolfsburg unruhig wurde, da hat Niko Kovac noch einmal vor Augen geführt bekommen, wie wichtig Josuha Guilavogui sein kann. „Man sieht, wie sehr wir ihn brauchen. Seine Erfahrung und seine Präsenz sind unfassbar wichtig“, sagte der Trainer nach dessen Einwechslung. Sein Team hatte zum Vorrundenabschluss gerade 5:0 bei Hertha BSC gewonnen, und Kovac betrachtete die Situation als günstig, die Transferdebatte über den Mittelfeldspieler zu beenden: „Er ist und bleibt unser Spieler bis zum Sommer.“

Das klingt nach einer Basta-Entscheidung. So ist es und nicht anders. Ende der Diskussion. Doch im Fußballgeschäft können solche Erklärungen von kurzer Haltbarkeitsdauer sein. Denn der VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer hat nach dem Erfolg in Berlin zwar ebenfalls betont, dass Guilavoguis Wunsch, sofort zum VfB Stuttgart wechseln zu können, nicht in Erfüllung gehen werde – aber er packte in seine Aussage eben dieses „im Moment“. Die Chancen auf einen Transfer sind offenbar auf null gesunken. Doch die VfB-Verantwortlichen haben die Personalie noch nicht abgehakt. Denn bis zum Ende des Transferfensters am 31. Januar bleibt Zeit – und der Trainer Bruno Labbadia liebäugelt weiter mit der französischen Führungskraft aus gemeinsamen Tagen in Niedersachsen.

„Er steht nach wie vor beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, und unsere Wünsche und Hoffnungen haben dort eine untergeordnete Priorität“, erklärte der VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem 2:2 bei der TSG Hoffenheim. Letztlich geht es jedoch nicht nur um Guilavoguis sportliche Rolle, sondern ebenso ums Geld. Eine Million Euro wollten die Wolfsburger angeblich für ihren ehemaligen Kapitän an Ablöse kassieren.

Viel Geld für einen 32-Jährigen, dessen Kontrakt nur noch bis Juni läuft. Zumal Guilavogui kein Stammspieler mehr ist. Mit dem VfB ist er sich schon länger einig, und an der Mercedesstraße wird Wert darauf gelegt, dass ein möglicher Kauf des Mittelfeldspielers nichts mit eventuellen Verkäufen zu tun hat. Naouirou Ahamada und Alexis Tibidi sollen ja auf dem Absprung sein. Der talentierte Mittelfeldspieler, der in Sinsheim nach zwei Torvorbereitungen mit seiner Gelb-Roten Karte am Ende einen unrühmlichen Part spielte, und der ausgeliehene Stürmer, der in Stuttgart durch Disziplinlosigkeiten auffiel.

Wie sieht es bei Naouirou Ahamada aus?

An dem 20-jährigen Ahamada ist Crystal Palace aus der englischen Premier League interessiert. Stimmt das Angebot des Londoner Clubs, dürfte der Franzose gehen. Der 19-jährige Tibidi steht nach Informationen des Bezahlsenders Sky gar unmittelbar vor einem Wechsel zum französischen Erstligisten ES Troyes. Ein Club aus Tibidis Heimat, der offenbar bereit ist, eine Ablöse in Höhe von 2,5 Millionen Euro plus Boni zu bezahlen. „Zu so einem Transfer gehören ja drei Parteien, die alle ihre Interessen haben“, sagte Wohlgemuth dazu.

Beteiligt ist im Fall Tibidi der SCR Altach, wohin der schnelle Angreifer aktuell ausgeliehen ist. Der österreichische Erstligist, den der Weltmeister Miroslav Klose trainiert, würde demnach eine Entschädigung in Höhe von 600 000 Euro erhalten.