Anna und Clara (v.l.) wollen sich gegen Diskriminierung einsetzen. Foto: Caroline Friedmann

Am Montag war die „Think Big Tour“ am Friedrich-Eugens-Gymnasium zu Gast. Am Zeppelin-Gymnasium können Schüler am Mittwoch ihre eigenen sozialen Projekte in Angriff nehmen.

S-Ost - Hänseleien, weil der Schulkamerad nicht die angesagtesten Klamotten trägt, Pöbeleien, weil jemandem die Hautfarbe oder die Religion des anderen nicht gefällt oder fiese Sprüche, weil die Mitschülerin keine Modelmaße hat. Solche Formen von Mobbing dürften viele schon erlebt haben. Gerade unter Jugendlichen kommt es häufig zu Situationen, in denen Mädchen oder Jungen unter den Äußerungen und Aktionen anderer leiden – auch in sozialen Netzwerken.

Dieser Thematik widmet sich das Jugendprogramm „Think Big“ der Telefónica Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gemeinsam mit O2. „Das Programm soll Schülern und jungen Erwachsenen dabei helfen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, sich für ein offenes und tolerantes Leben einzusetzen und eigene soziale Projekte zu starten“, erklärt die Projektleiterin Lara Mössinger. Aktuell ist eine Gruppe junger Workshopleiter im Rahmen der „Think Big Tour“ in ganz Deutschland unterwegs, um Schülern das Programm nahezubringen und sie dazu zu motivieren, sich gegen Mobbing und Diskriminierung einzusetzen.

Die Schüler sollen sich mit dem Thema Mobbing beschäftigen

Am Montag waren die Schüler des Stuttgarter Friedrich-Eugens-Gymnasiums an der Reihe, am Mittwoch dürfen sich die Schüler des Zeppelin-Gymnasiums überlegen, wie man Mobbing richtig begegnen kann. Damit sich die Schüler wirklich in das Thema hinein denken können, bekommen sie von zwei Think-Big-Moderatoren im Unterricht eine Einführung. Sie sehen sich Videos zum Thema Gemeinschaft und Diskriminierung an, schreiben auf, welche Erfahrungen sie schon mit Mobbing gemacht haben und drehen anschließend ein kurzes Video, in dem sie aufzeigen, welche Gründe oder Lösungsansätze es für Diskriminierungen geben kann.

Die zwölfjährige Anna und die 13-jährige Clara besuchen beide die siebte Klasse des Friedrich-Eugens-Gymnasiums und haben am Think-Big-Workshop teilgenommen. Zwar sind die Mädchen glücklicherweise noch nie selbst Opfer von Mobbing-Attacken geworden. Ihnen ist aber bewusst, dass Diskriminierungen für die Betroffenen sehr belastend sein können. „Besonders schlimm ist, wenn jemand wegen seinem Aussehen oder seiner Herkunft gemobbt wird“, sagt Anna. Auch Clara findet solche Vorurteile nicht in Ordnung. „Man sollte auf jeden Fall miteinander reden und die Probleme klären“, meint die 13-Jährige.

Das Ziel sind eigene Projekte mt sozialem Fokus

Im Rahmen des Think-Big-Programms können sich Anna, Clara und ihre Mitschüler nun konkrete Projekte überlegen, mit denen das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und Mobbing bekämpft werden kann. Diese Projekte können dann finanziell gefördert werden. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Wohngemeinschaft für Studenten mit und ohne Behinderung handeln oder um interkulturelle Kochkurse. Erlaubt ist alles, was Menschen zusammen bringt und der Gemeinschaft zuträglich ist.