Winfried Kretschmann (Grüne) kritisiert die Verwaltungen im Land. (Archivbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg kritisiert die Verwaltungen im Land. Dort würden großzügige Aufstockungen von Häusern „wie eine heiße Kartoffel hin- und hergeschoben“.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann fordert, für die Schaffung von Wohnraum mehr Gebäude aufzustocken. „Bestehende Bauten in unserem Land sind ein Geschenk“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Sie seien Infrastruktur, die man nicht erst teuer und langwierig errichten müsse, sondern auf die man einfach aufsetzen könne. Der Regierungschef kritisierte aber, dass Anträge für großzügige Aufstockungen in der Verwaltung „wie eine heiße Kartoffel hin- und hergeschoben“ würden.

Kretschmann startete den Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“, der auf sieben Jahre angelegt ist. Bei dem Auftakt des Gesprächsformats treffen sich Akteure aus dem Bereich Wohnungs- und Bauwirtschaft sowie Umweltschutz und Wissenschaft mit Vertretern der Landesregierung. Unter anderem geht es um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Dies sei das wichtigste soziale Thema unserer Zeit. „Ein Dach über dem Kopf - das ist Schutz und Geborgenheit. Behausung“, sagte Kretschmann.

Nach seiner Auffassung wird noch zu wenig für den Klimaschutz beim Thema Bauen und Wohnen unternommen. In Deutschland mache das weit mehr als ein Drittel aller Treibhausgasemissionen aus. Zugleich machte er sich für den Einsatz von wiederverwerteten Baumaterialien bei neuen Bauvorhaben stark. „Wir wollen, dass in Baden-Württemberg mehr Bauten aus bereits Verbautem entstehen.“