Statt ihn in die Leichenhalle in Wien zu bringen, wurde der Tote in seinem Bett vergessen. Die Stadt will jetzt zeitig für eine Beerdigung sorgen. (Symbolbild) Foto: imago images/Panthermedia/Fahroni via www.imago-images.de

Seine Pflegerin meldete den Tod eines schwerkranken, 66-jährigen Österreichers. Als sie Monate später gemeinsam mit dem Notar die Wohnung betritt, bietet sich ihr ein unschöner Anblick.

Wien - In Wien ist ein Mann nach seinem Tod mehr als zwei Monate lang in seiner Wohnung „vergessen“ worden. Eine Sprecherin der Stadtverwaltung sagte der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag, der Leichnam sei nach der Totenbeschau nicht wie üblich in die Leichenhalle gebracht worden. Eine Nachbarin, die sich um den schwerkranken 66-Jährigen kümmerte, hatte diesen bereits am 11. November tot aufgefunden.

Die Nachbarin rief die Polizei und gab den Beamten die Schlüssel zu der Wohnung. Als sie am 27. Januar einen Notar auf der Suche nach einem Testament in die Wohnung begleitete, fand sie den 66-Jährigen noch immer in seinem Bett liegend. 

Grund war ein Kommunikationsproblem

Der Leiter des Wiener Hygienezentrums, Nikolaus Salzer, sprach von einem Kommunikationsproblem. Offenbar hatte das Team, das den Tod feststellte, nicht die Bestatter kontaktiert. Es handele sich um einen noch nie da gewesenen Fall. Es gebe nun eine interne Untersuchung. 

Einen Beerdigungstermin gibt es nach Angaben des städtischen Bestattungsunternehmens noch nicht, weil derzeit noch nach Angehörigen gesucht werde. Sollten sich keine Angehörigen finden, will die Stadt eine Beerdigung organisieren, damit der Mann endlich in Frieden ruhen kann.