Experten sind den Wölfen in Deutschland auf der Spur (Symbolbild). Foto: dpa

Der im hessischen Odenwald gesichtete Wolf ist möglicherweise weiter in den Süden gezogen. Genetische Proben zeigen: entweder sei es derselbe Wolf oder sie seien eng verwandt.

Hesseneck/Wiesbaden/Freiburg - Der Wolf aus dem hessischen Odenwald ist möglicherweise nach Baden-Württemberg gezogen. Genetische Proben zweier Wölfe, die in beiden Bundesländern Schafe gerissen haben, hätten ergeben, dass die Tiere dem gleichen genetischen Genre entsprechen, berichteten mehrere Fachleute am Mittwoch. Die Speichelproben hatte das Senckenberg Institut untersucht. Innerhalb von sechs Tagen hatten Wölfe im November im Odenwald und bei Bad Wildbad (Kreis Calw) Tiere gerissen.

Entweder sei es derselbe Wolf gewesen oder sie seien eng verwandt, hieß es bei der Wolfshotline des Landes Hessen. Ungewöhnlich sei dies nicht, da Wölfe pro Nacht 60 bis 70 Kilometer wanderten. Nach Einschätzung des Naturschutzbundes Hessen wird die Größe der Population von Wölfen überschätzt.

Sicher ist den Fachleuten zufolge, dass der Wolf aus dem Odenwald aus Niedersachsen kam. Bei dem Wolf, der die Schafe in Bad Wildbad und ein Rotwild bei Bad-Rippoldsau (Kreis Freudenstadt) riss, soll es sich auch um einen Rüden aus einem Rudel in Niedersachsen handeln. Beide Tiere weisen nach Darstellung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg den selteneren von zwei in Deutschland bei Wölfen bekannten sogenannten genetischen Haplotypen auf.