Der Wochenmarkt auf dem Marktplatz: immer dienstags, donnerstags und samstags von 7 bis 13 Uhr. Foto:  

Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler regt an, den Wochenmarkt auf dem Cannstatter Marktplatz donnerstags am Nachmittag anzubieten. Da herrscht im Rathaus nämlich reger Betrieb.

Bad Cannstatt - Drei Mal pro Woche bietet der Wochenmarkt auf dem Marktplatz frische Waren – dienstags, donnerstags und samstags ab 7 Uhr. Zwischen 13 und 14 Uhr werden die Stände abgebaut. Am Donnerstagnachmittag tummeln sich im Alten Rathaus und dem Verwaltungsgebäude pro Stunde bis zu 300 Besucher. Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler hat Zählungen durchführen lassen und war selbst erstaunt. Der „lange Behörden-Donnerstag“ stößt auf großen Zuspruch, vor allem bei der arbeitenden Bevölkerung. So können nach Arbeitsende noch Behördengänge erledigt werden. „Wenn so viele Menschen zwischen Altem Rathaus und Verwaltungsgebäude unterwegs sind, könnte doch auch der Wochenmarkt davon profitierten“, überlegt Löffler und regt daher an, den Wochenmarkt donnerstags auf den Nachmittag zu verlegen.

Froh über jeden neuen Kunden

Die Wochenmarktbeschicker sind natürlich froh über jeden Kunden mehr. Ob aber alle der etwa 30 Beschicker frische Waren auch am Nachmittag anbieten würden, bezweifelt Ulrich Steinle, einer der Sprecher des Wochenmarktes Bad Cannstatt. „Und mit nur ein paar Ständen macht es keinen Sinn.“ Die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen sind Erzeuger. Das heißt, Obst und Gemüse müssen geerntet werden. Da könne nicht einfach die Ware aus dem Regal geholt werden, bevor es auf den Wochenmarkt geht. „Frischer geht also nicht.“ Einen Versuch, die Öffnungszeiten über den Mittag zu verlängern, gab es schon einmal. „Das war nicht sonderlich erfolgreich.“

Zu Gesprächen bereit

Auch Thomas Lehmann, Geschäftsführer der Märkte Stuttgart GmbH, ist offen. „Grundsätzlich spricht natürlich nichts gegen eine Nachmittagsöffnung am Donnerstag. Das bedingt allerdings auch, dass alle Beschicker sich verpflichten, die Öffnungszeiten einzuhalten.“ Dies gelte für den Start aber auch für das Ende des Wochenmarktes. „Die Schwierigkeit ist, dass viele unserer Erzeuger zwar viele eigene Produkte anbieten, aber auch frühmorgens zunächst ihre Ware beladen, dann auf dem Großmarkt Ware kaufen, um das eigene Sortiment zu ergänzen.“ Da gehe der Tag schon mal um 2 Uhr in der Früh los. Weiterhin sei oftmals noch der eigene Betrieb zuhause zu führen. „Wenn der Händler dann noch bis 18 Uhr auf dem Wochenmarkt stehen soll, ist das nur schwer machbar.“ Diese Thematik müsste zunächst geklärt werden. „Hier stehen wir gerne für Gespräche bereit“, so Lehmann. Weiterhin sei zu beachten, dass der Platz dann am Donnerstagnachmittag nicht mehr für Veranstaltungen zur Verfügung stehe. Und eben wegen der Aufbauarbeiten für die jeweiligen Veranstaltungen auf dem Marktplatz, wurden erst die Wochenmarkt-Öffnungszeiten von 14 auf 13 Uhr gekürzt. „Für die Erwerbstätigen bieten wir natürlich auch den Samstag als Wochenmarkttag an, an dem gemütlich eingekauft werden kann“, führt Lehmann aus.