Neu in Stuttgart: Silas Wamangituka (rechts, mit VfB-Sportdirektor Sven Mislintat) Foto: VfB Stuttgart

Der kongolesische Stürmer Silas Wamangituka ist seit Dienstag neu beim Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart. Doch wer ist der Acht-Millionen-Mann eigentlich?

Stuttgart - Silas Wamangituka hat am Dienstag einen Fünfjahresvertrag beim VfB Stuttgart unterschrieben. Acht Millionen Euro ist der Neuzugang vom Zweitligisten Paris FC dem Fußball-Zweitligisten wert – es ist mit Abstand der teuerste VfB-Transfer dieses Sommers. Doch wer ist dieser Silas Wamangituka eigentlich?

Herkunft: Silas Wamangituka heißt mit vollständigem Namen Silas Wamangituka Fundu. Geboren wurde der Neuzugang des VfB Stuttgart am 6. Oktober 1999 in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Das Leben dort war nicht einfach für ihn und seine drei Schwestern. Der Vater musste als Beamter immer wieder auf seine Bezahlung warten, seine Mutter arbeitete als Kassiererin. Der junge Silas hatte Glück, auf den Straßen von Kinshasa mit seinen geschätzt rund zwölf Millionen Einwohnern entdeckt zu werden.

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Anfänge: Von 2011 bis 2017 wurde Wamangituka in der Black-Mountain-Jugendakademie und dem an sie angeschlossenen Verein Olympic Matete FC ausgebildet. 2017 absolvierte er ein Probetraining beim französischen Erstligisten HSC Montpellier, der allerdings von einer Verpflichtung absah. Trotzdem ging es für den Stürmer nach Frankreich: Er wechselte in die Jugend von Olympique Alès. Bei dem Provinzverein im Département Gard zeigte er es allen, die nicht an ihn glaubten und machte flugs den nächsten Schritt.

Durchbruch: 2018 schloss er sich dem Zweitligisten Paris FC an, war zunächst aber eigentlich für dessen Reserveteam eingeplant. Schneller als gedacht spielte Wamangituka jedoch in der ersten Pariser Mannschaft eine Rolle. Vom achten Spieltag der vergangenen Saison an wurde er immer wieder eingewechselt und erhielt einen Profivertrag, weil die Pariser schnell erkannten, was für ein Juwel sie sich da gesichert hatten. Am zwölften Spieltag lief er erstmals von Beginn an auf und war von da an gesetzt; letztlich standen 32 Einsätze in der Ligue 2 und elf Tore für den 19-Jährigen zu Buche. Damit hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass sein Club als Tabellenvierter die Play-offs um den Aufstieg erreicht. Allerdings scheiterte Paris FC bereits im ersten Spiel nach Elfmeterschießen am RC Lens, obwohl Wamangituka vom Punkt verwandelte. Dank der starken Saison rückte er ins Blickfeld zahlreicher anderer Clubs – der VfB erhielt letztlich den Zuschlag.

Spielertyp:

Wamangituka zeichnet es aus, nicht nur talentiert, sondern auch extrem lernwillig zu sein. „Je dois serrer les dents et bosser“ ist ein Satz, den er gerne verwendet. Es ist sein Motto: Auf die Zähne beißen und arbeiten. Er ist bereit, alles dafür zu tun, um sich durchzubeißen und seine Familie zu unterstützen. Diese Verpflichtung sieht er für sich. Der 1,89-Meter-Mann verfügt über gewaltiges Potenzial. Er ist physisch stark und schnell. Er ist kein Mittelstürmer, der im Strafraum auf Flankenbälle wartet und diese einköpft, sondern geht gerne außerhalb der Box ins Dribbling und sucht aus diesen Situationen heraus den Abschluss. Wamangituka ist jedoch immer noch ein Rohdiamant, der gute körperliche Voraussetzungen mitbringt, aber beispielsweise in taktischer Hinsicht noch Lernbedarf hat – die Schleifarbeit liegt nun in den Händen von VfB-Trainer Tim Walter.

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