Teilnehmer und Initiatoren des Wirtschaftsgymnasiums West an der Rotebühlstraße präsentieren das France Mobil. Foto: Simon Find

Das France Mobil war am Wirtschaftsgymnasium zu Gast, um Lust auf die fremde Sprache zu machen.

S-West - Französisch gehört bei vielen Schülern nicht gerade zu den Lieblingsfächern. Um die Begeisterung bei jungen Menschen für die Sprache unseres Nachbarlandes zu wecken, tourt seit etwa 15 Jahren das France Mobil durch das Land. Im Jahr 2017 haben die Initiatoren – das Deutsch-Französische Jugendwerk und das Instituts Français – mit Unterstützung von der Robert-Bosch-Stiftung und Renault Deutschland nun eine neue Tour gestartet. Ihr Ziel ist es, deutsche Schüler spielerisch für die französische Sprache und Kultur zu begeistern. Und natürlich sollen sie davon überzeugt werden, das Fach in der Oberstufe weiterzuführen.

Mit französischem Rap frankophile Gefühle wecken

Das geht zum Beispiel ganz gut mit französischem Rap. Vergangene Woche war das France Mobil im Stuttgarter Westen im Wirtschaftsgymnasium zu Gast. Und dort kam diese spielerische Lernmethode bei den Schülern und den Lehrern gut an. Über Musik, die eben junge Leute mögen, vermitteln die France-Mobil-Initiatoren den Schülern auch, wie wichtig die Sprache heute noch immer ist. Gerade im internationalen Geschäftsleben sei Französisch immer noch eine wichtige Sprache, die einen weiterbringe.

Die zwölf französischen Lektorinnen und Lektoren touren kostenlos mit ihren Kangoos durch Kindergärten, Grund-, Real- und Berufsschulen sowie Gymnasien in Deutschland. Léa Marchal, Lektorin für Baden-Württemberg, ist dabei natürlich der Wohlfühlfaktor der Schüler besonders wichtig: „Französisch lernen bedeutet ja auch Spaß, Kultur und Geschichte, und eben nicht nur Arbeit.“ Abseits von Vokalen, lernen die Schüler ja auch viel über ein anderes Land.

Französisch verliert als Schulfach schon länger gegenüber Spanisch

Für die verantwortliche Fachschaftsleiterin, Daniela Rumolo-Scorza, war der Termin deshalb ein Erfolg: „Französisch als Fremdsprache verliert gegenüber Spanisch an Attraktivität.“ Durch diese pädagogisch wertvolle Aktion hoffe sie, die Schüler davon überzeugen zu können, dieses Fach weiterzuführen. Ein Schüler konnte sogar tatsächlich bekehrt werden: „Das Gelernte im Gespräch mit einer ‚echten’ Französin anwenden zu können, hat mich überzeugt“, sagt der 16-jährige Lukas Wenzel. Er werde seine Entscheidung, Französisch abzuzählen tatsächlich überdenken. Auch seine Klassenkameradin, Katharina Stähle, hat sich inspirieren lassen: „Die Aufgaben haben wirklich viel Spaß gemacht, wir konnten etwas mitnehmen und unseren Horizont erweitern.“

Französisch ist nicht nur stures Pauken

Im Wirtschaftsgymnasium West wolle man nun weiterhin mit dem France Mobil kooperieren, sagt Rumolo-Scorza. „Es wird aktiv vermittelt, dass Schulfranzösisch mehr ist, als nur stures Lernen“, so die 29-jährige Lehrerin. Diese Idee werde auch von der Schulleitung des Wirtschaftsgymnasiums als guter Schritt der Fachschaft gelobt und unterstützt.