Francesco Pagano (60) ist ein echter Neapolitaner, der bei Mama in der Großfamilie das Kochen gelernt hat. Foto: Claudia Leihenseder

In einer Serie stellen wir die Wirte auf den Fildern vor. In diesem Teil geht es um Francesco Pagano. Seit fünf Jahren betreibt er seine Pizzeria am Wildwechsel auf der Rohrer Höhe. Sein allererstes Lokal hat er bereits 1982 eröffnet.

Rohr - Frischer Basilikum in Töpfen auf der Theke, Olivenöl griffbereit zum Kochen in der Küche und ein Valpolicella an der Bar: So sieht es bei Francesco Pagano in seiner Pizzeria am Rande der Fildern aus. Einfach typisch italienisch. „Ich mache einfache Küche“, sagt der 60-Jährige bescheiden. Doch das macht er ziemlich gerne.

Schon als Kind und Heranwachsender hat er das Kochen für eine große Mannschaft erlebt und quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Denn wo könnte man besser italienisch kochen lernen als bei der eigenen Mama in Neapel? Täglich musste die Mutter von Francesco Pagano ihn und ihre anderen acht Kinder versorgen – mit Pizza, Pasta und den vielen anderen mediterranen Köstlichkeiten. „Das bekommt man jeden Tag mit“, sagt Francesco Pagano. An der Küche kam keiner vorbei.

Einen anderen Beruf kann sich Pagano nicht vorstellen

Sein Wissen setzt er inzwischen seit rund 40 Jahren in Stuttgart und der Region ein. Damals sei er gemeinsam mit seinem Vater von Italien nach Deutschland gezogen: „Ich wollte die Welt entdecken“, sagt Pagano – und ist in Stuttgart geblieben. Zunächst hat er in verschiedenen Restaurantküchen in der Stadt mitgeholfen, 1982 eröffnete er schließlich sein erstes Lokal, das Positano in der Rotebühlstraße im Stuttgarter Westen. Später zog er weiter und eröffnete unter anderem einen italienischen Feinkostladen an der Echterdinger Hauptstraße. Doch seit fünf Jahren ist er wieder zurück in seiner alten Berufung.

Unter der Woche steht Francesco Pagano meist allein in dem kleinen Restaurant, das 40 bis maximal 60 Gäste fassen kann. Dann bewirtet der 60-Jährige, schenkt Wein und Wasser aus – und backt nebenher Pizza in der Küche. Gerne setzen sich die Gäste zu ihm an die Bar und plaudern. Am Wochenende, wenn der Laden voll ist, helfen auch seine Frau Amira und sein Sohn Angelo mit. Selbst Angelos Freundin Jenny packt dann mal mit an. „Wir sind ein richtiger Familienbetrieb“, sagt Francesco Pagano.

Dazu gehört auch noch eine kleine Vinothek. Ausgesuchte Weine hat da der Italiener in seinem Sortiment. Einige aus Südtirol, andere aus Verona. Zum vor Ort trinken oder mit nach Hause nehmen. Einen anderen Beruf könnte sich Francesco Pagano nicht vorstellen. „Wozu?“ fragt er auch schulterzuckend. Den ganzen Tag nur arbeiten von morgens bis abends? Das wäre Stress. Lieber hat er Spaß in seinem kleinen Restaurant auf der Rohrer Höhe – und seine Familie ist mit dabei.