Bei Minusgraden: Winterdiesel. Foto: Lubo Ivanko / shutterstock.com

Ab wann gibt es Winterdiesel? Was ist der Unterschied zum Sommerdiesel? Alles Wissenswerte rund um den Winterkraftstoff lesen Sie hier im Artikel.

Was ist Winterdiesel?

Winterdiesel ist ein Dieselkraftstoff mit verbesserter Kälteresistenz. Durch die Zugabe von Additiven und Fließverbesserern wird verhindert, dass im Diesel enthaltenes Paraffin bei kalten Temperaturen ausflockt und so den Treibstofffilter verstopft. Denn dadurch würde die Kraftstoffzufuhr zum Motor unterbrochen werden und das Auto nicht mehr anspringen.


Unterschied zwischen Sommer- und Winterdiesel?

Bei der Herstellung von Winterdiesel wird das Erdöl in der Raffinerie in extra kurze Molekülketten aufgebrochen, um auch bei kälteren Temperaturen flüssig zu bleiben. Die Zusatzstoffe (Additive) machen den Winterdiesel darüber hinaus kälteresistenter, wodurch die sogenannte Filtrierbarkeitsgrenze (engl.: Cold Filter Plugging Point, CFPP) absinkt. Neben dem Sommer- und Winterdiesel gibt es aber auch noch den Übergangsdiesel für den Frühling und Herbst. Die Filtrierbarkeitsgrenze für die verschiedenen Sorten ist in Deutschland in der Dieselkraftstoff-Norm DIN EN 590 festgelegt:

Winterdiesel bis -20 °C

Übergangsdiesel bis -10 °C

Sommerdiesel bis 0 °C


Ab wann gibt es Winterdiesel?

Die Verkaufszeiträume sind in Deutschland zeitlich begrenzt. Winterdiesel wird in den Wintermonaten zwischen dem 15.11. und 28.02. verkauft. Übergangsdiesel dient zur Überbrückung der Zeit vom 01.03. bis zum 14.04. und vom 01.10. bis zum 15.11. Sommerdiesel kann vom 15.04. bis zum 30.09. getankt werden.

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Wichtige Hinweise und Tipps zum Winterdiesel
 

  • Bevor Sie Winterdiesel tanken, sollte der Tank so gut wie leer sein. So verhindern Sie, dass er sich mit Sommer- bzw. Übergangsdiesel mischt und dadurch eventuell bei einem plötzlichen Kälteeinbruch Probleme macht. Ein Test des ADAC hat ergeben, dass manche Winterdieselsorten in puncto Kältetauglichkeit nicht immer halten, was sie versprechen. Wer in sehr kalten Regionen auf Nummer sicher gehen will, kann sogenannte Premiumkraftstoffe tanken, die eine verbesserte Kälteresistenz besitzen.
  • Springt das Fahrzeug im Winter nicht an, sollten Sie den Anlasser nicht überlasten, um die Batterie zu schonen. Warten Sie, bis der Diesel im Kraftstofffilter von alleine wieder auftaut oder lassen Sie das Auto in eine warme Garage oder Werkstatt zum Auftauen schleppen.
  • Auf gar keinen Fall sollten Sie versuchen, den Diesel durch offene Flammen zu erwärmen. Das ist brandgefährlich und kann schlimme Folgen haben. Auch Benzin oder Petroleum in den Tank zu kippen ist keine Lösung. Dies mag bei alten Autos funktioniert haben, die modernen Motoren könnten dadurch aber Schaden nehmen.
  • Das Abpumpen des Tanks ist in diesem Fall zwecklos, da das Problem im Kraftstofffilter verortet ist. Warten Sie also ab, bis der Diesel wieder von alleine auftaut.
  • Stellen Sie Ihr Dieselfahrzeug im Winter immer möglichst windgeschützt und trocken ab.

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