Wer nur im Sommer auf die Nord- und Ostseeinseln reist, versäumt etwas. Denn auch in der kalten Jahreszeit haben die Inseln ihre Reize.
Stuttgart -
Spiekeroog
Anfang Januar locken heiße Rhythmen nach Spiekeroog. Beim Tangofestival (31. 12. 17 bis 7. 1. 18) platzt die Kogge aus allen Nähten, es wird getanzt bis in die Puppen. Angeboten werden Kurse für Könner wie für Anfänger. Auch wer nur mal gucken möchte, ist eingeladen und wird vielleicht vom Tangofieber infiziert. Nach einer durchtanzten Nacht freuen sich nicht nur die Teilnehmer auf einen erholsamen Strandspaziergang zum Auslüften in der Seeluft. Danach geht es in den Wellness- und Badetempel der Insel, den „DünenSpa“. Dort werden Urlauber den ganzen Winter über mit Thalasso-Behandlungen, Massagen und Meerwasserbädern verwöhnt. Nordseebad Spiekeroog: 31. Januar bis 8. Februar und 15. Februar bis 15. März inklusive drei Übernachtungen, Fährüberfahrt, Inselbad und Sauna des DünenSpas ab 169 Euro, www.spiekeroog.de, Tel. 0 49 76 / 91 93 - 101; Infos zum Tangofestival: www.tangofuego.reisen.
Helgoland
Deutschlands einzige Hochseeinsel bietet ihren Besuchern in den Wintermonaten ungebändigte Natur mit bis zu zwölf Meter hohen Wellen. Da wagt sich kaum jemand vor die Tür. Außer es ist Zeit zum „Hummerbudenzauber“. Traditionell bilden die kleinen, kunterbunten Holzbuden am 2. und 3. Adventswochenende eine stimmungsvolle Kulisse für den Helgoländer Weihnachtsmarkt. Jeden Tag wird ein Fenster mehr beleuchtet, bis am Heiligen Abend 24 Fenster erstrahlen. Ein besonderes Erlebnis in der Wintersaison sind die Geburten der Kegelrobben auf der Helgoländer Düne. Ab Anfang November bis etwa Ende Januar können sich Besucher bis auf 30 Meter den kleinen Robben nähern und die Geburt und Aufzucht der Babys aus nächster Nähe erleben. Ein Naturschutzbeauftragter begleitet die Tierfreunde.Helgoland: Winterpauschalreise vom 13. November bis 18. Dezember und vom 8. bis 29. Januar mit drei Übernachtungen mit Frühstück, Überfahrt ab/bis Cuxhaven, Dünenführung zu Kegelrobben und Seehunden, 189 Euro pro Person, buchbar bei Kurverwaltung Helgoland, Tel. 0 47 25 / 81 43 - 0, www.helgoland.de.
Sylt
Zwischen November und März gönnt sich Sylt eine Verschnaufpause vom Trubel in den Sommermonaten. Doch auf genau diese Ruhe und Abgeschiedenheit freuen sich Romantiker. Sie stapfen dick eingepackt und mit roten Wangen über schneebedeckte Dünen. Eine steife Nordseebrise pustet den Kopf frei und das Reizklima stärkt die Abwehrkräfte. Wer schon immer mal eine Wattwanderung machen wollte, der sollte dazu in der kalten Jahreszeit starten. Das Erlebniszentrum Naturgewalten in List bietet auch im Winter Wattführungen an. Sylt: Wattführung zu 8,50 Euro, Erlebniszentrum Naturgewalten, Tel. 0 46 51 / 8 36 19 - 0 , www.naturgewalten-sylt.de. Infos: Sylt Marketing, Tel. 0 46 51 / 8 20 20, Wintertipps unter www.sylt.de/entdecken/sylt-erleben/winter.html
Amrum
Winterwanderer begegnen auf Amrum oft stundenlang keiner Menschenseele. Ab November kann dann auch mal der „blanke Hans“, der gefürchtete Nordseesturm, bis an die Dünenkante laufen. Sehr urig hingegen wird die Insel zu Weihnachten und Neujahr. Am Silvesterabend ziehen die „Hulken“, verkleidete Gestalten, von Haus zu Haus und wünschen ein „seegent nei juar“, ein gesegnetes neues Jahr. Ein spannendes Naturerlebnis ist eine Winterwanderung übers Watt bis zur Nachbarinsel Föhr. Damit keiner friert, teilt der Wattführer Dark Blome Wathosen aus. Anschließend kehrt man in ein gemütliches Gasthaus ein und stärkt sich mit einer fangfrischen Nordseescholle. Amrum: Wattwanderung im Winter: Nationalpark-Wattführer Dark Blome, Tel. 01 76 / 94 47 11 23, www.der-inselläufer.de; www.amrum.de.
Rügen
Für Bernsteinfischer auf Rügen beginnt die Saison im Winter. Denn nur richtig große Stürme spülen das Ostseegold aus dem Meer an den Strand. Dafür sind Schatzsucher oft schon in den frühen Morgenstunden unterwegs. Doch auch Langschläfer können auf Deutschlands größter Insel auf Entdeckung gehen. Eine abwechslungsreiche Rundwanderung führt von Binz zum Jagdschloss Granitz mit der berühmten gusseisernen Wendeltreppe. Wer die 154 Stufen geschafft hat, wird mit einem prächtigen Blick bis nach Usedom belohnt. Eine wildromantische Silvesterstimmung erwartet Wanderer am Kap Arkona. Am letzten Tag des Jahres startet um 13 Uhr eine geführte Wanderung dorthin. Ein rauer, eisiger Wind pfeift um die Ohren und manchmal ist der Sturm so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Idyllischer ist dagegen ein Besuch des Königstuhls. Den gigantischen Kreidefelsen hat man im Winter oft ganz für sich allein.
Rügen: Tourismuszentrale, Telefon 0 38 38 / 80 77 - 0, www.ruegen.de.