Der Winnender OB Hartmut Holzwarth (hier beim Neujahrsempfang mit Ministerpräsident Kretschmann) kann sich eine Landesgartenschau in seiner Stadt gut vorstellen. Foto: Stoppel/Archiv

Die Rathauschefs von Winnenden, Leutenbach und Schwaikheim denken laut über eine Bewerbung zur Ausrichtung einer interkommunalen Landesgartenschau nach.

Winnenden - Die Große Kreisstadt Winnenden und die Nachbargemeinden Leutenbach und Schwaikheim überlegen, sich gemeinsam auf die Ausrichtung einer Landesgartenschau zu bewerben. Das haben die Rathauschefs der drei Kommunen, Hartmut Holzwarth (Winnenden), Jürgen Kiesl (Leutenbach) und Gerhard Häuser (Schwaikheim) am Donnerstag bekannt gegeben. Infrage kommt eine Bewerbung für den Zeitraum zwischen 2031 und 2035. Ob man tatsächlich den Hut für ein Grünprojekt in den Ring wirft, soll nun aber erst noch in den Gremien und mit der Bevölkerung erörtert werden.

Die Idee kommt aus Winnenden

Die Idee stammt aus Winnenden. Dort war das hiesige Stadtplanungsamt damit bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2010 auf den neuen Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth zugekommen. Der stand dem Vorhaben zwar positiv gegenüber, stellte es aber zurück, weil sich die Kommune, wie er sagt, damals mitten in einer finanziellen Konsolidierungsphase befunden habe und andere wichtige Dinge angestanden hätten. Als in diesem Sommer die Ausschreibung für die Gartenschauen im Zeitraum zwischen 2026 und 2030 rausgegangen sei, habe man sich wieder der einstigen Vorlage besonnen und überlegt, ob man zwecks eines gemeinsamen Vorstoßes nicht bei den Nachbarkommunen anklopfen solle. Dabei sei allerdings schnell klar geworden, dass eine aussichtsreiche Bewerbung bis zur vorgegebenen Frist – Dezember 2017 – nicht zu stemmen sei.

Nun also erwägt man, in zwei Jahren einen Antrag für die nächste Tranche zu stellen. Bis dahin nämlich bliebe noch genügend Zeit, in den einzelnen Gemeinden zu ergründen, ob die Gemeinderäte und die Bevölkerung einem solchen Vorhaben überhaupt positiv gegenüber stünden und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden solle, sagt Hartmut Holzwarth.

Jürgen Kromer, der Beauftragte für Umweltschutz der Stadt Winnenden, der schon vor sieben Jahren zu den Befürwortern gehört hatte, sieht in der Ausrichtung eines solchen Grünprojektes ein „enormes Potenzial für nachhaltige Impulse“, die weit über das „bloße Bespielen von Blumenwiesen“ hinaus gingen. So könnten mit Hilfe von Fördergeldern beispielsweise neue Wohngebiete und Wohnformen geschaffen, ganze Stadtquartiere und Stadtteile miteinander verbunden, neue Wege der Mobilität geschaffen oder Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Energiewende angegangen werden.

Noch ist freilich offen, ob und in welcher Konstellation die Kommunen ins Rennen gehen, das betonen die drei Rathauschefs unisono. Grundvoraussetzung dafür seien positive Signale aus den Gemeinderäten und der Bevölkerung.

Alles ist noch offen, auch die Konstellation

Eine gemeinsame Bewerbung mit den Nachbarkommunen, mit denen man schon jetzt nicht nur geografisch sondern auch im Gemeindeverwaltungsverband eng verbunden sei, wäre ihm am liebesten, betont Hartmut Holzwarth. Der Winnender OB macht aber auch klar, dass er sich auch eine Zweier-Konstellation oder gar eine alleinige Bewerbung vorstellen könne. „Wir steigen da jetzt in eine ergebnisoffene Diskussion ein.“

Nicht vorstellbar war für ihn seinerzeit , sich den Remstalkommunen anzuschließen, die jetzt 2019 ihr gemeinsames Gartenschauprojekt auf die Beine stellen wollen. Zum einen sei Winnenden zu weit von den teilnehmenden Orten im Remstal entfernt, zum anderen hält Holzwarth das Gebiet insgesamt für zu weit auseinandergezogen. Man werde die Schau aufmerksam beobachten, sagt er – und gegebenenfalls von den Erfahrungen profitieren.