Unter Barack Obama ging Butler Wilson Jerman in den Ruhestand. Foto: dpa/Pete Souza

Unter Präsident Eisenhower begann Wilson Jerman seine Arbeit im Weißen Haus, erlebte elf Präsidenten und galt als ein großartiger Zuhörer. Nun ist er im Alter von 91 Jahren gestorben – er hatte sich mit Corona angesteckt.

Washington - Er begann als Reinigungskraft und war ein Fixpunkt für elf Präsidentenfamilien – jetzt ist der frühere Butler des Weißen Hauses, Wilson Jerman im Alter 91 Jahren gestorben. „Mit seiner Freundlichkeit und Fürsorge hat Wilson Jerman jahrzehntelang geholfen, das Weiße Haus für Präsidentenfamilien zu einem zu Hause zu machen – unsere eingeschlossen“, schrieb die frühere First Lady Michelle Obama. Ähnlich äußerte sich die einstige First Lady Hillary Clinton. Informationen vom Donnerstag zufolge hatte sich Jerman mit Covid-19 angesteckt.

Jerman begann seine Arbeit im Weißen Haus unter Präsident Dwight D. Eisenhower der 1953 bis 1961 regierte. Dessen Nachfolger John F. Kennedy beförderte Jerman zum Butler. Dazu habe dessen Frau Jacqueline maßgeblich beigetragen, sagte Jermans Enkelin Jamila Garrett dem Fernsehsender Fox News.

Unter Obama ging er in Ruhestand

Der frühere Präsident George W. Bush und seine Frau Barbara erinnerten sich an Jerman als einen liebenswürdigen Menschen, der morgens der Erste und abends der Letzte gewesen sei, dem sie in ihrem Amtssitz begegnet seien. Im hohen Alter arbeitete er noch als Fahrstuhlführer und ging während der Amtszeit von Präsident Barack Obama in den Ruhestand.

Jerman habe vielen Präsidenten in harten Zeiten zur Seite gestanden, sagte Desiree Barnes, die unter Obama als Praktikantin im Weißen Haus gearbeitet hatte. „Stellen sie sich vor, da zu sein, als Präsident Kennedy ermordet wurde, und dann die First Lady empfangen zu müssen.“ Auch mit dem Personal sei er sehr fürsorglich gewesen, erinnerte sich Barnes. Jerman habe ihr etwas zu essen besorgt, wenn sie noch nichts hatte und während eines heftigen Schneesturms extra bei ihr angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. „Er war ein wirklich einfühlsamer Mann. Er war einfach ein großartiger Zuhörer“, sagte Barnes.