Dumai beim Spielen mit einem ihrer Jungtiere aus ihrem zweiten Wurf. (Archivfoto aus dem Jahr 2007) Foto: Harald Loeffler / Eye of the Tiger

Die Wilhelma ist aufgrund der Corona-Krise für Besucher geschlossen. Am Freitag gab es dennoch Grund zur Freude: Sumatra-Tigerin Dumai hatte ihren 20. Geburtstag – ein stolzes Alter.

Stuttgart - Die Corona-Krise trifft auch die Wilhelma schwer. Seit 17. März ist das beliebte Ausflugsziel vieler Menschen geschlossen. „Wir verlieren durch die Schließung mehr als zwei Millionen Euro, und ich befürchte, dass sie noch länger andauern wird“, so Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin gegenüber unserer Redaktion am 31. März. Auch die neuen Beschlüsse von Bund und Ländern machen derweil wenig Hoffnung für eine baldige Öffnung.

Am Freitag gab es jedoch einen Grund zur Freude: Sumatra-Tigerin Dumai wurde 20 Jahre alt. Die Großkatze kam 2001 aus Schottland nach Stuttgart und hat seitdem fünf Jungtiere auf die Welt gebracht. „Dumai ist natürlich eine relativ alte Tigerin und hat mit den Jahren auch Muskelmasse abgebaut“, erklärt Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher. „Das ist in dem Alter aber völlig normal, zudem war sie schon immer sehr schlank. Sie frisst aber sehr gut und ist mobil. Sogar die notwendige Narkose für die Operation an einer eingewachsenen Kralle hat sie kürzlich ohne Probleme weggesteckt.“

Sumatra-Tiger vom Aussterben bedroht

Auch Kölpin freut sich, dass die Tigerin auf ihre älteren Tage noch so fit ist: „Das ist ein Beweis dafür, dass sie bei unserem Pflegerteam wirklich in hervorragenden Händen ist. Dumai ist nicht nur seit vielen Jahren ein absoluter Besucherliebling, sondern auch Botschafterin für ihre Art, die in ihrer Heimat stark gefährdet ist.“ Da die Sumatra-Tiger in ihrer indonesischen Heimat aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei vom Aussterben bedroht sind, unterstützt die Wilhelma nach eigenen Angaben ein Projekt in Sumatra, um die Raubkatzen zu schützen.

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„Erst in der vergangenen Woche spendete der Zoologisch-Botanische Garten 10.000 Euro an seinen Kooperationspartner, die WildCats Conservation Alliance“, heißt es in der Pressemitteilung. Mit dem Geld soll ein Rangerteam finanziert werden, das im Kerinci-Seblat-Nationalpark – einem der größten und bedeutendsten Schutzgebiete Südostasiens – gegen Wilderer vorgeht.