Fifa-Präsident Gianni Infantino regiert im Stil eines Sonnenkönigs. Foto: Getty

Gianni Infantino ist im Amt des Fifa-Präsidenten bestätigt worden, obwohl er die Fußballwelt spaltet. Der DFB hat die Gelegenheit verpasst, Haltung zu zeigen, meint unser Redakteur Marko Schumacher.

Stuttgart - Für kurze Zeit konnte man der Illusion erliegen, Deutschlands Fußballfunktionäre zeigten Haltung. Der DFB, so hieß es zu Beginn dieser Woche, lasse sein Stimmverhalten bei der Wiederwahl von Fifa-Präsident Gianni Infantino offen. Das klang nach Widerstand und Bedenken – die Ernüchterung aber ließ nicht lange auf sich warten. Das gesamte Präsidium, so teilte der Verband am Dienstag mit, habe für die Unterstützung des umstrittenen Schweizers ausgesprochen. Man sei schließlich nicht angetreten, „um den DFB noch weiter ins Abseits zu stellen, als er ohnehin schon ist“, sagte Interimpräsident Reinhard Rauball.