Sie tragen große Namen: Die Familie Windsor und ihre Sprösslinge. Foto: Getty Images Europe

Victoria oder Alice, Albert oder Edward – alles respektable Babynamen im Hause Windsor. Auch für das erste Kind von Herzogin Meghan und Prinz Harry.

London - Die Welt wartet auf „Baby Sussex“, das erste Kind von Prinz Harry und Herzogin Meghan. Wird es ein Junge oder Mädchen? Wo erblickt es das Licht der Welt? Alles spannende Fragen. Genauso wie die nach dem Namen des Miniroyals.

Viele Vornamen wabern durch die Medien. Die Briten sind ein wettfreudiges Volk und machen damit auch vor ihrer königlichen Familie nicht Halt. Ein beliebter Volkssport ist es, auf die Namen ungeborener royaler Babys zu wetten. Klassische Namen stehen hoch im Kurs: Victoria, Alice, Albert oder Edward. Alles Vornamen, die im Stammbaum der Windsors immer wieder auftauchen.

Ganz klassisch muss es nicht sein

Möglicherweise setzt man damit aber auch aufs falsche Pferd. Denn während Prinz William und Herzogin Kate als künftiges Königspaar für ihren Nachwuchs Namen mit Geschichte wählten, dürften Harry und Meghan mehr Spielraum bei der Namenswahl haben. Schließlich ist Harry in der Thronfolge inzwischen auf Platz sechs abgerutscht. Seine Kinder werden also vermutlich nie auf dem britischen Thron sitzen.

Doch auf wen beziehen sich die klassischen Windsor-Namen? Welche Könige oder Königinnen, Prinzen oder Prinzessinnen stecken dahinter? Wir haben den königlichen Stammbaum durchforstet – hier lesen Sie das Ergebnis:

Victoria: Ein ganzes Zeitalter ist nach ihr benannt – Queen Victoria (1819-1901), die in der Hochzeit des Empires auf dem britischen Thron saß. Die Regentschaft der Ururgroßmutter von Queen Elizabeth II. und ihres Mannes, Prinz Philip, währte 63 Jahre. Nur ihre Ururenkelin Elizabeth hält noch länger durch. Victoria ist einer der beliebtesten Mädchennamen im Hause Windsor – immer wieder werden kleine Prinzessinnen auf den Namen ihrer imposanten Urahnin getauft: Prinzessin Eugenie zum Beispiel heißt mit zweitem Namen Victoria.

Alice: Unter den Windsor-Namen ist Alice so etwas wie Mia für Normalsterbliche – sprich: sehr weit verbreitet. Alice von Battenberg (1885-1969) beispielsweise war die Mutter von Prinzgemahl Philip. Auch die Herzogin von Gloucester, eine Tante von Queen Elizabeth II., hörte auf den Namen. Prinz Edward, der jüngste Sohn der Queen, nannte seine Tochter Louise mit zweitem Namen Alice, genauso wie ihre Tante, Prinzessin Anne.

Mary: Die Großmutter von Queen Elizabeth II. war Mary von Teck (1867-1953). Richtig gelesen: Teck, wie Schwäbische Alb. Mary wurde zwar in London geboren, ist aber die Tochter eines Adligen aus dem Hause Württemberg. Mary heiratete schließlich ihren entfernten Cousin, der als King George V. den britischen Thron bestieg. Die heutige Queen heißt ihrer angeblich furchteinflößenden Großmutter zu Ehren mit drittem Namen Mary.

Elizabeth: Dieser Name hat Gewicht – schließlich heißen zwei der bedeutendsten britischen Monarchinnen so. Die amtierende Queen trägt den Namen nach der legendären Tudor-Königin, aber auch nach ihrer Mutter, Elizabeth Bowes-Lyon, besser bekannt als „Queen Mum“ (1900-2002). Auch bei den Jung-Royals ist der Name weit verbreitet – viele Prinzessinnen heißen mit zweitem oder drittem Namen nach ihrer (Ur-)-Großmutter Elizabeth II.

Albert: Die große Liebe von Queen Victoria war ein Deutscher. Ihr Ehemann Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861) ist aber auch der Namenspatron ganzer Generationen von Windsor-Sprösslingen. Prinz Andrew, zweitältester Sohn der Queen, heißt zum Beispiel mit zweitem Namen so. Und auch Prinz Harry zählt Albert zu seinen vielen Vornamen.

George: Sechs britische Könige trugen den Namen George – zuletzt George VI. (1895-1952), Queen Elizabeths geliebter Vater. Der König, von seiner Familie „Bertie“ genannt, tat sich nicht leicht mit seinem Rang. Nachdem sein Bruder Edward die Liebe dem Titel vorzog, musste der Zweitgeborene einspringen. König George VII. wird aller Voraussicht nach George, der fünfjährige Sohn von Prinz William und Herzogin Kate, werden.

Charles: Auch dieser Name rangiert weit oben in der royalen Hitliste. Der Prince of Wales, aktueller Anwärter auf den britischen Thron, heißt natürlich so. Sein Sohn Harry trägt Charles als zweiten Namen. Und auch sein bislang jüngster Enkel Louis Arthur Charles ist nach seinem Großvater benannt.

Edward: Der Name ist beliebt bei den Windsors, viele Könige hießen so – er hat aber ein Geschmäckle. Edward VIII. (1894-1972) nämlich, der Onkel der heutigen Queen, dankte 1936 nach nur wenigen Monaten ab. Der Liebe wegen. Er wollte die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson heiraten – als König unmöglich. Die Familie Windsor hat bis heute schlechte Erinnerungen an diesen Skandal, der die britische Monarchie erschütterte. Der Name Edward lebt aber weiter: Der jüngste Sohn der Königin heißt beispielsweise so.