Gemeinschaftsflächen sind in Pandemie-Zeiten von Nutzen: Blick in eine Cluster-Wohnung im Berliner Genossenschaftsprojekt Spreefeld. Foto: Ute Zscharnt, privat

Die Corona-Krise hat vielen Familien die Unzulänglichkeiten ihrer Wohnarchitektur vor Augen geführt. Neue Konzepte fürs Zuhause und fürs Quartier sind gefragt.

Stuttgart - Mietskasernen, dunkel, eng, feucht: Ende des 19. Jahrhunderts hatten in den industrialisierten Großstädten wie Hamburg, Berlin oder London Seuchen wie Cholera, Typhus und Tuberkulose leichtes Spiel. Stadtplanung und Architektur reagierten – die Architekturmoderne wurde geboren. Der von ihr beschworene heilende Dreiklang aus Licht, Luft und Sonne lässt sich auch an der Stuttgarter Weißenhofsiedlung ablesen: saubere Geometrien, klinisch weiße Fassaden, lichte Wohnungen mit Bad und Terrassen. Bauten, in denen Bakterien keine Chance haben sollten.