Hamid Karsai (M,l-r), ehemaliger Präsident von Afghanistan, und Anas Hakkani, hochrangiger Führer der Hakkani-Gruppe, treffen sich mit einer Taliban-Delegation. Foto: dpa/Taliban

Der Westen kann andere Nationen nicht zu seinen Werten zwingen. Einfluss nehmen kann er dagegen schon, kommentiert Dieter Fuchs.

Stuttgart - Ganz gleich, ob wir 1000, Zehntausend oder eine Millionen Flüchtlinge vom Hindukusch aufnehmen, die meisten der 28 Millionen Afghaninnen und Afghanen werden bis auf weiteres ihr Leben unter den radikalen, diktatorischen Taliban fristen müssen. Sie werden ihre Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit und Demokratie, in Selbstbestimmung und Würde begraben müssen. An dieser Tatsache kommt niemand vorbei, und sie wäre auch dann gültig, wenn der Westen seinen Abzug besser vorbereitet hätte. Die Schuldigen dafür sitzen in ihren Palästen und in Luxushotels im Ausland. Es sind die afghanischen Eliten, gestützt und geduldet von vielen ihrer Landsleute. Sie haben die beste Chance in der Geschichte ihres Landes auf Fortschritt und Teilhabe vor allem genutzt, um sich ihre Taschen zu füllen. Der Westen konnte daran wenig ändern.