Wer von einem Betrüger angerufen wird, sollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden. (Symbolbild) Foto: dpa

Die Polizei gibt potenziellen Opfern und ihren Angehörigen Tipps, wie man sich vor den Tätern schützen kann. Denn die Kriminellen kommen noch viel zu oft mit ihrer perfiden Masche ans Ziel.

Kreis Esslingen - Den Telefonbetrügern – insbesondere den Drahtziehern – ist generell schwer beizukommen. Deshalb versucht die Polizei schon im Vorfeld, präventiv tätig zu werden und potenzielle Opfer über Gefahren aufzuklären sowie ihnen Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben, wie sie sich vor diesen Straftaten schützen können.

Was können potenzielle Opfer tun, wenn sie von falschen Polizisten angerufen und bedrängt werden?

Erfahrungsgemäß sind die Täter in der Gesprächsführung sehr versiert und bringen die Opfer durch teilweise sehr massive und unverschämte, lautstarke Gespräche so weit, dass diese irgendwann einmal nicht mehr in der Lage sind, aufzulegen. Deshalb empfiehlt die Polizei, so schnell wie möglich aufzulegen und sich gar nicht erst in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Auf keinen Fall sollten persönliche und finanzielle Verhältnisse preisgegeben werden. Anschließend sollte die Polizei über die Notrufnummer 110 informiert werden.

Wann sollten Angerufene hellhörig werden und Verdacht schöpfen?

Die Polizei betont, dass Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen niemals persönlich anrufen, um nach Lebensverhältnissen oder bestehendem Vermögen zu fragen. Zudem sollte sich niemand davon täuschen lassen, wenn auf dem Display des Telefons eine Rufnummer erscheint, die mit jener einer Polizeidienststelle oder der Notfallnummer 110 übereinstimmt. Dies erreichen die Täter durch technische Manipulationen. Vielmehr sollten Betroffene die angezeigten Telefonnummern notieren und umgehend Anzeige bei der für ihren Wohnort zuständigen Polizeidienststelle erstatten.

Was tut die Polizei konkret, um vor den Tätern und deren Machenschaften zu warnen?

Laut der Polizei wurde die Präventionsarbeit in diesem Bereich auf allen Ebenen intensiviert. Das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Reutlingen thematisiert dieses Kriminalitätsphänomen beispielsweise bei allen Seniorennachmittagen. Ebenso wurden spezielle Flyer für Senioren, aber auch Präventionsmaterial für Angehörige beispielsweise für Enkel entwickelt. So sei ein Präventionsfilm erstellt worden. Das Video ist auf der Facebook-Seite des Polizeipräsidiums Reutlingen zu finden. Es sei erstellt worden, um gerade die jüngere Generation über die Thematik aufzuklären. Mit diesem Wissen könnten sie dann ihre Großeltern vor dieser Gefahr warnen. Zudem weise die Polizei regelmäßig mit Pressemitteilungen über die Medien auf dieses Phänomen hin und gebe Verhaltenstipps.

Setzt die Polizei mit ihrer Aufklärungsarbeit nur bei den möglichen Opfern selbst an?

Nein, die mit polizeilicher Präventionsarbeit befassten Beamten schulen beispielsweise auch Bankmitarbeiter, um diese zu sensibilisieren, wenn in einem aktuellen Fall ein älterer Kunden einen auffallend hohen Geldbetrag vom Konto abheben will. Die Opfer werden von den Tätern nämlich zu strengstem Stillschweigen gegenüber Dritten verpflichtet, um die „Aktion“ nicht zu gefährden.