Rund 1200 Fans des FV Ravensburg feiern den WFV-Pokal-Sieg in Stuttgart. Foto: Pressefoto Baumann

Es war ein klasse Spiel vor einer tollen Kulisse. Nach dem verdienten 5:2 im WFV-Pokal-Finale gegen den FSV 08 Bissingen träumt der FV Ravensburg im DFB-Pokal aber nicht von den ganz großen Namen.

Stuttgart - Steffen Wohlfarth (32) hat schon einiges erlebt im Fußball. Der Ex-Profi spielte schon für den SC Freiburg, den FC Ingolstadt, den FC Bayern II und den schottischen Erstligisten Ross County. Doch kurz nachdem er am Samstag um 14.34 Uhr den WFV-Pokal von Präsident Matthias Schöck entgegennahm, stand für den Kapitän des FV Ravensburg fest: „Das ist für mich der größte Erfolg meiner Karriere.“ Und zwar weil es für einen Oberligisten eben nicht selbstverständlich ist, im DFB-Pokal mitzumischen und für die Teilnahme an der ersten Runde (19. bis 22. August) etwa 150 000 Euro zu kassieren.

FVR-Trainer Eitel wünscht sich Ex-Club 1. FC Heidenheim

Da sind die Ravensburger Wunschgegner nicht etwa glamourhafte Champions-League-Teilnehmer, sondern eher graue Mäuse: Trainer Wolfram Eitel spekuliert auf den 1. FC Heidenheim, weil er dort insgesamt 15 Jahre lang spielte und die zweite Mannschaft trainierte. Wohlfarth hätte nichts gegen seinen Ex-Club Ingolstadt – aber bitte erst in der zweiten Runde. „In der ersten will ich sie nicht rausschießen“, sagte der Stürmer, der demnächst sein Wirtschaftsingenieurs-Studium beendet.

Schöck rechnet mit Wiederholung des Finaltags der Amateure

Es war ein verdienter Sieg, der den Oberschwaben den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte sicherte. Jascha Fiesel (10.), Thomas Zimmermann (12.), Steffen Wohlfahrt (66.) und Jonas Wies (79.) trafen für den FVR. Marian Asch (27.) und Simon Lindner (30.) für den FSV 08 Bissingen. Die Stammgäste unter den 3660 Zuschauern im Gazistadion waren sich einig: Es hat dort schon deutlich müdere Drittligakicks gegeben. „Das war beste Werbung für den Amateurfußball“, schwärmte auch WFV-Präsident Schöck vom Spiel und von der Kulisse. In der Spitze 1,37 Millionen Fernsehzuschauer haben in der ARD beim Finaltag der Amateure die Konferenzschaltung zu 17 Landespokalfinals verfolgt. Schöck sieht darin eine „klare Tendenz“, dass dieser außergewöhnliche Fußball-Feiertag für Amateure keine einmalige Veranstaltung bleibt.