Wie das Wetter im Winter wirklich wird, kann man noch nicht sagen. Foto: dpa

Ausländische Medien haben darüber berichtet, dass der kälteste Winter seit 100 Jahren auf uns zukommt. Das stimmt offenbar nicht. Die Quellen sind fragwürdig und eine langfristige Prognose nur schwer möglich.

Stuttgart - Russische und österreichische Medien haben in den vergangenen Tagen berichtet, dass der bevorstehende Winter so kalt wird, wie er seit 100 Jahren nicht mehr war. Die Website „Meedia“ bezweifelt nun stark, dass die Meldung stimmt. Denn die österreichische Zeitung beruft sich auf ein russisches Nachrichtenportal. Dieses will die Information von einem russischen Magazin haben, das mit britischen Forschern gesprochen haben soll. Auf der Website dieses Magazins ist aber kein Artikel zu dem Thema zu finden.

Verlässliche Prognosen reichen drei Tage in die Zukunft

Meteorologisch gesehen ist eine solche Prognose kaum möglich. Sabine Krüger vom Deutschen Wetterdienst sagt, diese „Jahreszeitenvorhersagen“ seien ein schwieriges Thema. „Die Trefferquote ist dabei ungefähr 50:50“, meint sie. Lediglich anhand der Strömungsmuster über dem Atlantik könne man eine Tendenz geben, ob die Temperaturen über oder unter dem Mittel liegen werden. „Genaue Vorhersagen sind aber nicht möglich“, sagt Krüger.

Außerdem könne man das nicht mit der normalen Wettervorhersage vergleichen. Selbst dabei gebe es manchmal Schwierigkeiten. „Wenn es ein stabiles Hochdruckgebiet gibt, dann kann man es schon mal für fünf oder sechs Tage ziemlich genau sagen“, meint Krüger. Wenn sich die Gebiete aber schnell verschieben, sei sogar eine Prognose für den nächsten Tag schwierig. Im Schnitt seien drei Tage ganz gut vorherzusagen. Sobald es an sechs oder zehn Tage gehe, seien nur noch Tendenzen möglich.