Diese Süßigkeiten hätten keine Chance, für Kinder beworben zu werden – falls der Gesetzesentwurf von Bundesagrarminister Cem Özdemir durchkommt. Foto: dpa/Henning Kaiser

Keine Werbung mehr für Joghurt mit 3,5 Prozent Fett: Das geplante Werbeverbot für ungesunde Kinderprodukte hat zweifelsohne Macken. Und dennoch ist es sinnvoll, meint Daniel Gräfe.

Wie Werbung verfängt, sieht man an Erwachsenen, die im nostalgischen Rückblick die einst heftig beworbenen Lieblingssüßigkeiten verklären. Dass Agrarminister Cem Özdemir verbieten will, Kinder via Werbung zu Zuckerbomben und Junk Food zu verführen, ist völlig legitim. Der hohe Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher und die folgenden Krankheiten im Erwachsenenalter sind ein Problem, deren Kosten die gesamte Gesellschaft trägt. Nicht nur Ärzte, Krankenkassen oder Ernährungsverbände fordern deshalb schon länger einen besseren Schutz vor Werbung, die zu ungesundem Essen verführt, aus dem oft Gewohnheit wird. Dass auf das Ernährungsverhalten auch das Vorbild der Eltern, der Unterricht in den Schulen und das Essen in Kitas Einfluss haben, ist selbstverständlich.