Oberbürgermeister Fritz Kuhn ist in die Beamtenbesoldungsgruppe B 11 eingestuft. In seinem letzten Amtsjahr bedeutete dies für Wolfgang Schuster (CDU) knapp 146 000 Euro. Die Geschäftsführer vom Landesbank, Klinikum und Co. liegen um ein vielfaches höher. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Leif Piechowski

Wer sind die Spitzenverdiener im Konzern Stadt Stuttgart? Bis Ende 2012 war die Reihenfolge klar. Hinter den Bossen der Landesbank Baden-Württemberg folgte Klinikum-Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz. Inzwischen hat er harte Konkurrenz in Person von Michael Maxelon, Chef der Stadtwerke.

Stuttgart - Herausforderer Michael Maxelon gegen Platzhirsch Ralf-Michael Schmitz – das ist die interessanteste Paarung, wenn man nach den Spitzenverdienern im Konzern Stadt Stuttgart sucht.

Maxelon, der Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart, ist möglicherweise bereits im Jahr 2013 an Schmitz, dem Geschäftsführer des städtischen Klinikums, vorbeigezogen. Zumindest dürfte er aufgeschlossen haben. Die genauen Zahlen von 2013 wird Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) erst im Herbst 2014 im Beteiligungsbericht der Stadt Stuttgart veröffentlichen. Aber die soeben vorgelegten Zahlen des Jahres 2012 sprechen auch schon eine deutliche Sprache.

Ein halbes Jahr vom Arbeitsbeginn Mitte 2012 genügte für Maxelon, um den damaligen OB Wolfgang Schuster (CDU) abzuhängen – und diverse andere Führungskräfte der Stadt. In dem halben Jahr verdiente Maxelon 190 000 Euro. Verdoppelt man das, kommt man auf 380 000 Euro – nur 4000 Euro weniger, als Schmitz verdiente.

Ansonsten ist die Rangfolge im Konzern nahezu unverändert. Dicht hinter Schmitz (und Maxelon) folgen die Direktoren des Flughafens und die Vorstandsmitglieder der Stuttgarter Straßenbahnen AG, die städtische Allzweckwaffe Martin Rau, der sich bei den Stadtwerken ums Kaufmännische kümmert und seinen Hauptjob beim Management von Veranstaltungshallen und Stadion hat, die Chefs der Messe sowie der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft.

Außer Konkurrenz laufen im Rennen um den bestdotierten Job bei der Stadt die Bankchefs der LBBW, an der die Stadt beteiligt ist. Die Bezüge des Vorstandschefs Hans-Jörg Vetter liegen sicherlich über einer halben Million Euro. Sachkenner schätzten sie zum Zeitpunkt von Vetters Einstieg Mitte 2009 sogar auf rund eine Million Euro.

Auch die anderen Vorstandsmitglieder rangieren über den sonstigen Spitzenkräften des Konzerns Stadt Stuttgart, denn sie und Vetter strichen zusammen eine fixe Vergütung in Höhe von 3,87 Millionen Euro (Vorjahr: 4,01 Millionen) ein, außerdem eine variable Erfolgsvergütung von 190 000 Euro und sonstige Leistungen von 40 000 Euro. Im Gegensatz zu manch anderen, aber nicht allen Topverdienern bei der Stadt beteiligt sich ihr Arbeitgeber auch nicht zu knapp an den späteren Pensionen.

Der Beteiligungsbericht kommt jährlich heraus und dient dazu, die Entwicklung der Unternehmen mit städtischer Beteiligung transparent zu machen. Dort, wo die Stadt nicht die Mehrheit am Unternehmen hält, darf Bürgermeister Föll die Bezüge der Chefs manchmal aber nicht personengenau aufführen.