Stau in den Häfen – Material und Mitarbeiter fehlen. Foto: dpa/Xu Haixin

Die Probleme mit den weltweiten Lieferketten sind im Mittelstand angekommen. Das Weihnachtsgeschäfte etwa im Sportartikel-Einzelhandel könnte in Gefahr geraten. Die Transportbranche befürchtet gar einen totalen Kollaps des Systems.

Stuttgart - Die anhaltenden Probleme in den weltweiten Lieferketten werden den Wirtschaftsaufschwung deutlicher bremsen als bisher erwartet. Der starke Einbruch der Aufträge in der deutschen Industrie um 7,7 Prozent sei zwar der höchste seit April 2020, aber insgesamt würden sich die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe immer noch auf einem hohem Niveau bewegen, relativierte das Bundeswirtschaftsministerium die Zahlen, die das Statistische Bundesamt am Mittwoch vorgelegt hatte. Hauptgrund für den stärksten Rückgang seit anderthalb Jahren ist der stockende Materialfluss. „Der Flaschenhals auf der Beschaffungsseite wird immer enger“, erklärt der Leiter der Umfragen des Münchner Ifo-Instituts, Klaus Wohlrabe. Die Wirtschaftsforscher haben daher ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 2,5 Prozent gesenkt.