Auch Regierungschef Abiy Ahmed pflanzte Bäume. Foto: Uncredited/AP/dpa

Das immer wieder von Dürren geplagte Äthiopien hat einen neuen Baumpflanz-Rekord aufgestellt. An mehr als 1.000 Orten im Land pflanzten Initiativen, Privatpersonen und Regierungsvertreter am Montag über 200 Millionen Setzlinge.

Addis Abeba - Vier Milliarden Bäume sollen nach Regierungsplänen bis Oktober in Äthiopien gepflanzt werden. „Äthiopien wird immer anfälliger für Klimaschocks, Wasserstände schrumpfen und die Fruchtbarkeit des Bodens ist wegen des Mangels an Bewaldung beeinträchtigt“, sagte Landwirtschaftsminister Umer Husen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Dem wolle man mit der im Mai begonnenen Pflanzinitiative begegnen.

Im Zuge der Initiative „Green Legacy“ (Grünes Vermächtnis) seien allein bei einer landesweiten Aktion am Montag innerhalb von zwölf Stunden 353 Millionen Bäume gepflanzt worden, so Umer. Rund 23 Millionen Menschen hätten sich beteiligt. In jeder Gegend des Landes am Horn von Afrika wurden demnach Bäume gepflanzt. Staatliche Behörden und Schulen seien eigens geschlossen worden. Auch Regierungschef Abiy Ahmed pflanzte Bäume. Sein Büro twitterte Bilder des reformorientierten Politikers, wie er in Arba Minch im Süden des Landes an der Aktion teilnahm.

Äthiopiens Bevölkerung von derzeit rund 105 Millionen Menschen wächst rasend schnell. Zudem hat das Land laut Weltbank mit 7,7 Prozent ein sehr hohes Wirtschaftswachstum. Allerdings gehört Äthiopien nach Angaben der UN noch immer zu den weniger entwickelten Ländern der Welt. Somit sei es anfälliger für Klimaveränderungen. Das Land hat demnach große Umweltprobleme wie Bodenerosion, Abholzung, Wüstenbildung, wiederholte Dürren, Überschwemmungen sowie Wasser- und Luftverschmutzung.