Die Rittersleute und Burgfräulein kommen erst 2021 wieder nach Großbottwar.Der Einkaufsbummel zum Erlebnistag entfällt. Foto:  

Die Absagenflut wegen der Corona-Krise reißt nicht ab. Nun steht fest, dass der Erlebnissonntag in Marbach im Juni nicht über die Bühne gehen wird. Auch beim Historischen Markt in Großbottwar, der Ende September auf dem Programm stand, wurde die Reißleine gezogen.

Marbach/Großbottwar - Ein Einkaufsbummel in der Sonne, Unterhaltung und Leckereien – wenn im Frühjahr die IGS Marbach zum Erlebnistag einlädt, herrscht Hochbetrieb in der Schillerstadt. Doch am 28. Juni wird es dieses Jahr ruhig in der Altstadt bleiben. „Wir Gewerbetreibenden hätten den Tag gerne gemacht“, so der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft der Selbständigen (IGS), Friedemann Sorg. „Aber das Gesetz verbietet ganz klar Großveranstaltungen bis in den August.“ Das trifft den Erlebnistag. Auch der Töpfermarkt sowie das Altstadtfest der SPD am selben Tag wurden abgesagt.

Die Einzelhändler trifft das schwer. Auch nach Wiedereröffnung sei der Kundenstrom „verhalten“ gewesen, so Friedemann Sorg. Aus seiner Sicht liegt das unter anderem an der Mundschutzpflicht: „So macht das Einkaufen auch einfach keinen Spaß.“ Die Einzelhändler wollen nun abwarten, wie sich die Lage entwickelt und dann nach den Ferien wieder durchstarten. Ideen wie ein Late-Night-Shopping gibt es bereits, „aber es ist noch nichts ausgereift“. Die Hoffnung ruht nun auf dem Schiller-Sonntag.

Eine Absage „mit blutendem Herz“ kommt zudem von der MAG in Großbottwar. Der Historische Markt hätte zwar erst Ende September auf dem Plan gestanden, „aber wir haben da keinerlei Möglichkeit gesehen, ihn auch so zu veranstalten, dass er den Erwartungen gerecht wird“, erklärt Sebastian Wulf aus dem Projektteam. „Wir wollten auch nicht von Woche zu Woche warten, da die Organisation auch einen gewissen Vorlauf braucht.“ Dazu seien auch andere Veranstaltungen in dem Zeitraum schon abgesagt worden.

Finanziell wird der Verein durch die Absage keinen Schaden davontragen, da er als gemeinnützig gilt. „Wir dürfen sowieso keinen Gewinn erwirtschaften“, so Wulf. Die Einnahmen durch Sponsoren und die Standmiete refinanzieren üblicherweise die Ausgaben und die Gagen der Künstler. Letztere leiden auch besonders unter den Absagen, weiß Wulf: „Sie haben ja keine Waren für Online-Shops oder ähnliches.“

Damit die bereits gebuchten Akteure etwas Sicherheit haben, sei diesen schon eine Zusage für 2021 zugegangen. Das hilft auch dem Projektteam bei der Planung. Das will aus der Not sogar eine Tugend machen. „Wir legen das Augenmerk voll auf 2021“, so Sebastian Wulf. Die längere Vorlaufzeit soll genutzt werden, um den Markt weiter zu verbessern: „Wir werden manches überdenken und umgestalten.“