Der Stadtrat Bernhard Dippon (links) und der Pfarrer Rainer Köpf beim Ideensammeln für den Biblischen Weinweg. Foto: Gottfried Stoppel

Ein Biblischer Weinweg soll als Gartenschau-Projekt die spirituelle Bedeutung des Rebensafts beleuchten. Nach ersten Plänen soll die knapp sieben Kilometer lange Strecke durch und rund um Beutelsbach führen, Ausblicke und Kunstgenuss bieten.

Weinstadt - Der Wein erfreut des Menschen Herz“, zitierte Rainer Köpf in der Sitzung des Weinstädter Gemeinderats einen Bibelvers. Und damit ist eigentlich auch schon treffend beschrieben, worum es in dem Projekt geht, das der evangelische Pfarrer gemeinsam mit dem CDU-Stadtrat Bernhard Dippon für die Interkommunale Gartenschau plant: um die Verbindung von Glauben und Wein.

Mehr als 200 Bibelstellen handeln von Wein

Diese wollen die beiden erlebbar machen – mit einem biblischen Weinweg rund um Beutelsbach. Denn wo sonst ließe sich diese Verbindung besser darstellen als in „einer Landschaft der Fülle“, so Pfarrer Köpf, wie sie der von Weinbergen umrahmte Weinstädter Teilort biete. Schließlich hätten auch nicht die Römer den Wein in die Gegend gebracht, sondern die Klöster. Köpf: „Ohne das Christentum gäbe es keine Weinberge.“ Dieses „positive Verhältnis“ zum Rebensaft spiegele sich darüber hinaus in mehr als 200 Bibelstellen.

Sorgen um eine allzu trockene Gestaltung des Wegs allein durch geistliche Verse braucht sich indes keiner machen. „Es soll keine Ansammlung von vielen Tafeln sein, die man lesen muss“, sagte Köpf. Nein, die Verbindung von Glauben und Wein solle „fassbar“ werden: sich in Kunstwerken ausdrücken, vielleicht auch in Anpflanzungen, erläuterte der Beutelsbacher Pfarrer die Projektidee, zu der es noch kein fix und fertiges Konzept gibt – wohl aber erste Gedanken zum potenziellen Verlauf der Route.

Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten auf der Strecke

Als Ausgangspunkt des knapp sieben Kilometer langen Rundwegs haben die beiden Initiatoren den Beutelsbacher Bahnhof gewählt, um die Anfahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln so einfach wie möglich zu machen. Von dort soll die Strecke zunächst zum Mutterhaus der Großheppacher Schwesternschaft führen, weiter am CVJM-Heim vorbei zum Schweizerbach. „Da könnte man sich dann überlegen, ob man das Wasserhäusle von einem Künstler mit biblischen Motiven gestalten lässt“, nannte Bernhard Dippon ein Beispiel für eine mögliche künstlerische Ausgestaltung des Weges – sofern natürlich die Stadt ihr Okay dazu gebe. Anschließend werden Stiftskirche und Württemberghaus passiert, bevor es hinauf in die Weinberge geht, zum Aussichtspunkt Drei Riesen und über die Burgruine Kappelberg wieder hinunter nach Beutelsbach.

Im Gremium fand die Projektidee quer durch die Fraktionen und beim Oberbürgermeister Jürgen Oswald großen Anklang – was unter anderem auch daran gelegen haben mag, dass Pfarrer Köpf mehrfach betonte: „Wir brauchen in erster Linie keine finanzielle Hilfe. Ich denke, es werden sich Spender und Leute, die mithelfen, finden.“ Vielmehr sei eine ideelle Unterstützung gefragt – etwa durch Flächen, welche die Stadt für Wegstationen zur Verfügung stelle.