Weltmeisterliche Bärte: Jürgen Burkhardt investiert viel Zeit in die Pflege. Foto: Patricia Sigerist

Der Bart und Kultur Club „Belle Moustache“ ist bei einer Weinprobe der Fellbacher Weingärtner dabei. Manchmal brauchen die Mitglieder bis zu sechs Stunden bis der Bart richtig sitzt.

Fellbach - Morgens und abends jeweils 30 Minuten für Styling und Pflege müssen schon drin sein. Haarspray, Lack, Bartwichse – ein schmucker Moustache will verwöhnt werden. „Das A und O für einen gesunden und kräftigen Bart mit toller Ausstrahlung ist die Pflege“, erklärt Eugen Hipp. Sein Markenzeichen hat ihm schon viele Erfolge, unter anderem den Weltmeistertitel in der Kategorie „Schnauzbart Kaiserlich“ eingebracht.

Bei schönstem Wetter haben die Mitglieder vom Bart und Kultur Club „Belle Moustache“ in Leinfelden-Echterdingen am Wochenende eine Weinprobe der Fellbacher Weingärtner auf der Panorama-Terrasse und in der neuen Kelter genossen.

So mancher Dax-Vorstand würde vor Neid erblassen

„Inspiriert hat mich mein Opa. Ich wusste schon immer, dass ich auch mal einen Bart tragen werde“ sagt Jürgen Burkhardt. Bei Wettbewerben tritt er in der Kategorie „Freistil Backenbärte“ an. Wie die anderen hat auch er schon einen Weltmeistertitel in der Tasche. Sein beeindruckender Bart ist wahrscheinlich am schwersten von allen zu übersehen. Der lässt so manchen Dax-Vorstand vor Neid erblassen.

Im Alltag trägt er ihn mehrfach eingerollt auf beiden Seiten. Täte er das nicht, würde ihm womöglich sein eigener Bart zur Stolperfalle werden – „offen“ geht er ihm bis zu den Knien. Und wie stellt Jürgen Burkhardt sicher, dass nachts nichts verknotet? „Den Bart hinter dem Kopf zusammenflechten. So kann man prima schlafen.“ Dass die Männer auf der Straße von vielen Leuten beäugt oder sogar fotografiert werden, stört sie nicht. „Manchmal werden wir auch angesprochen oder erkannt, und das freut einen natürlich besonders“, sagt Erwin Butsch, der bei Wettbewerben in der Kategorie „Musketier“ antritt. Bei einem solchen Wettbewerb wird auf Symmetrie und Linienführung geachtet. Für jede Kategorie gibt es Vorgaben bezüglich der Länge oder wo der Bart wachsen und nicht wachsen darf. Aber nicht nur den Bart selber bewertet die Jury. Es kommt auch auf das Outfit und das Auftreten an – das Gesamtpaket muss stimmen.

So ein Bart spiegelt eben die Persönlichkeit seines Trägers wider. „Frauen schminken sich und machen sich die Haare schön. Das ist unsere Möglichkeit, sich zurechtzumachen“, meint Jürgen Burkhardt.

Die Profis geben Tipps zur Bartpflege

Auch Bartpflege-Tipps geben die Profis: Keine aggressiven Shampoos verwenden, ein mildes Babyshampoo ist am schonendsten. Und für die Pflege danach wirke Arganöl wahre Wunder. So bleibe der Bart schön weich und geschmeidig. Wenn Jürgen Burkhardt seinen Bart für einen Wettbewerb fein macht, kann das schon mal bis zu sechs Stunden dauern. Und da sag noch mal einer, Frauen würden lange im Bad brauchen.