Der Glühweinroboter nimmt einer Auszubildenden von Bosch Arbeit ab. Foto: Andreas Rosar

Wer an den vergangenen zwei Sonntagen am Stand der Aktion Weihnachtsmann & Co auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt vorbeigekommen ist, wird sich ordentlich gewundert haben. Das Unternehmen Bosch präsentierte dort einen Glühweinroboter.

Stuttgart - Eine coole Sonnenbrille, eine rote Zipfelmütze samt Nase und ein schneeweißer Rauschebart: Wer denkt, das wäre die Beschreibung für den Weihnachtsmann in jungen Jahren, täuscht sich. Modern ist der Träger dieser Wiedererkennungsmerkmale jedoch allemal. Denn an den vergangenen zwei Sonntagen hat das Unternehmen Bosch auf dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart einen Roboter in Santa Claus-Look präsentiert, der zwar keine Geschenke, dafür aber Glühwein und Punsch an Gäste verteilte.

„Eigentlich arbeiten solche Zweiarmroboter in der Fertigung und erledigen dort monotone, langweilige Arbeit“, sagt Peter Schlaich, Forscher bei Bosch in Renningen. Bei dem „Spaßprojekt“ sei es darum gegangen, „die Jugend für Technik zu begeistern.“ In der Schule habe man damit nämlich häufig nur Berührung, wenn es im Schulfach Physik um Formeln gehe. Umgesetzt worden sei der Glühweinroboter nicht von ihm, sondern von einem Applikationsingenieur samt organisatorischer Unterstützung.

Aus der Industrie in den Alltag

„Das war ein Feierabendprojekt“, sagt Schlaich. Gedauert habe die Umsetzung etwa eine Woche. „Der Roboter an sich war ja bereits fix und fertig. Dazu kamen dann nur noch Dinge wie eine Bechererkennung.“ Der Glühweinroboter sei zuvor schon bei internen Feierlichkeiten von Bosch zum Einsatz gekommen. „Die Aktion auf dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart im Rahmen der Aktion Weihnachtsmann & Co. zeigt mit einem Augenzwinkern in der Öffentlichkeit, wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten können“, sagt ein Sprecher des Unternehmens.

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Der Zweiarmroboter könne in der Industrie Gegenstände präzise greifen, festhalten und mit der anderen Hand bearbeiten. Mit ihm werde außerdem maschinelles Lernen erprobt, „bei denen der Roboter durch einfaches Vormachen neue Fertigungsaufgaben erlernt.“ Im Falle des Glühweinroboters hat man sich laut Schlaich jedoch eher auf den Spaßfaktor konzentriert. So spiele der Roboter zum Beispiel Weihnachtsmusik ab, wenn Becher zum Einfüllen fehlen würden. In der Vergangenheit hätten sich Mitarbeiter von Bosch immer wieder mit der alltäglichen Nutzung der Zweiarmroboter beschäftigt – zum Beispiel, wenn es um das Ausgeben von Zuckerwatte gegangen sei.